Sylt News
Stürme auf Sylt schwemmen Seesterne an

Winterstürme an der Sylter Küste haben in den vergangenen Tagen zu einem bemerkenswerten Naturschauspiel geführt. An den Stränden der Insel türmen sich derzeit zahlreiche angespülte Seesterne, die durch die heftigen Winde und den starken Wellengang aus ihren gewohnten Lebensräumen gerissen wurden. Das Phänomen ist zwar beeindruckend anzusehen, stellt jedoch keine Bedrohung für die Population dar.
Ursachen und Auswirkungen
Die Winterstürme wirbeln Meeresbereiche auf, die normalerweise von der Brandungszone entfernt liegen. Da es vor den Inseln und im Watt nur begrenzte Möglichkeiten für die Meerestiere gibt, sich festzuhalten oder zu verstecken, werden sie von den Strömungen erfasst und an den Strand gespült. Dort verenden die Tiere zwar, doch der Bestand regeneriert sich durch Nachkommen aus tieferen Gewässerzonen.
Bedeutung für das Ökosystem
Seesterne spielen eine wichtige Rolle im maritimen Ökosystem. Als natürliche Reinigungskräfte beseitigen sie Kadaver und Exkremente, was zur Verbesserung der Wasserqualität beiträgt. Sie sind auch effiziente Jäger, die in der Lage sind, innerhalb von 24 Stunden bis zu zehn Austern zu verzehren. Ihre besondere Jagdtechnik besteht darin, dass sie ihren Magen wie einen umgestülpten Handschuh in ihre Beute einführen und diese direkt vor Ort verdauen.
Aktuelle Situation
Die an den Strand gespülten Seesterne haben für das lokale Ökosystem nur eine geringe Bedeutung als Nahrungsquelle, da sie einen niedrigen Nährwert aufweisen. Selbst Möwen meiden sie weitgehend als Nahrung. Dieses natürliche Ereignis zeigt die dynamischen Prozesse im Wattenmeer und verdeutlicht die Anpassungsfähigkeit der maritimen Lebensgemeinschaften an extreme Wetterereignisse.
Globale Perspektive
Während die heimischen Seesterne als harmlos gelten, gibt es in anderen Regionen der Welt durchaus problematische Arten. Ein Beispiel ist der Dornenkronen-Seestern in der Südsee und an der australischen Küste, der mit seinen bis zu 21 Armen und einer Größe von bis zu 80 Zentimetern ganze Korallenriffe gefährden kann. Diese Art vermehrt sich periodisch explosionsartig und kann durch ihre weitreichende Verbreitung über Meeresströmungen erhebliche ökologische Auswirkungen haben.
Das aktuelle Naturereignis an Sylts Stränden ist somit ein faszinierendes Beispiel für die Naturgewalten der Nordsee und deren Einfluss auf die marine Fauna, ohne dabei das ökologische Gleichgewicht nachhaltig zu stören.




















































































































