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Deutsche Windsurf-Elite triumphiert in der Sylter Brandung: Ein World Cup für die Geschichtsbücher

Was für ein Finale! Ein Nordseesturm peitschte bis zu fünf Meter hohe Wellen an den Brandenburger Strand, das Wasser schwappte bis an die Promenade – und trotzdem säumten unzählige, begeisterte Zuschauer die Küste. Der Finalsonntag des Citroën Windsurf World Cup Sylt 2025 bot eine Kulisse, die als historisch bezeichnet werden muss. Unter diesen naturgewaltigen, aber spektakulären Bedingungen bewiesen die deutschen Athleten Weltklasseformat und machten das größte Windsurf-Event der Welt zu einem wahren Heimspiel-Highlight.
Bremer schreibt Geschichte: Lennart Neubauer siegt und wird Vize-Weltmeister
Für die größte deutsche Sensation sorgte der erst 21-jährige Bremer Lennart Neubauer. Mit einer atemberaubenden Leistung sicherte er sich nach 2023 bereits zum zweiten Mal den prestigeträchtigen Sieg im Freestyle auf Sylt. Doch damit nicht genug: Mit diesem Triumph katapultierte er sich vom fünften auf den zweiten Platz der WM-Gesamtwertung und krönte sich zum Vize-Weltmeister. Auf seinem Weg zum Sieg schrieb Neubauer sogar Windsurf-Geschichte. Mit einem neuen, waghalsigen Manöver, dem „Triple Culo“ – einem Rückwärtssprung mit dreifacher Rotation –, den es so in einem World Cup noch nie zu sehen gab, erzielte er eine Rekordwertung von 48,2 Punkten. „Ich bin mega happy. Die Bedingungen waren im Finale nicht einfach, aber es haben alle Moves geklappt, die ich mir vorgenommen hatte“, strahlte der für Griechenland startende Bremer nach seinem Sieg.
Grandioses Comeback: Lina Erpenstein stürmt aufs Podium
Auch bei den Damen sorgte eine Deutsche für Furore. Die Kielerin Lina Erpenstein meldete sich nach einer schweren Fußverletzung mit einem echten Ausrufezeichen zurück. In einem an Spannung kaum zu überbietenden Finale kämpfte sie sich auf einen herausragenden zweiten Platz im Wave. „Ich bin super glücklich. Es war eine lange Woche und die Bedingungen hier auf Sylt sind hart. Ich bin einfach happy, dass ich nach der Verletzung zeigen konnte, dass ich noch aufs Podium fahren kann“, so die 28-jährige. Ihr Erfolg unterstreicht die Stärke des deutschen Damenteams, das mit Maria Behrens aus Lübeck und Sybille Bode gleich drei Starterinnen im Halbfinale hatte.

Philip Köster im heroischen Kampf mit den Wellen
Das große Finale der Männer im Wave wurde zu einem wahren Epos. Unter Bedingungen, die von den Athleten als „unheimlich“ beschrieben wurden, kämpfte sich der fünfmalige Weltmeister Philip Köster in ein Finale, das an Hochkarätigkeit nicht zu überbieten war. Gegen die entfesselte Nordsee und drei starke spanische Konkurrenten lieferte Köster eine meisterhafte Leistung ab und sicherte sich einen fantastischen zweiten Platz. „Es war ein sehr schwieriges Finale, aber ich bin sehr happy mit meinem zweiten Platz. Trotz schwieriger Bedingungen ein tolles Erlebnis und Sylt einfach immer ein Highlight“, zeigte sich der deutsche Ausnahmesportler glücklich über seinen Podestplatz vor heimischem Publikum.

Ein Event der Superlative trotzt dem Sturm
Der Citroën Windsurf World Cup Sylt hat eindrucksvoll bewiesen, warum er als das Highlight im Tourkalender gilt. Über 200.000 Besucher ließen sich auch vom stürmischsten Wetter nicht abhalten und sorgten für eine einmalige Atmosphäre. „Wir haben gezeigt, was die Insel und was der Citroën Windsurf World Cup Sylt kann. Mit tagelang schönem Sonnenschein und heute zum Abschluss mit ordentlichen Bedingungen. Weiße Schaumkronen, grünes Wasser und Sonne, was will man mehr“, resümierte ein hochzufriedener Jörg Elias, Veranstaltungsleiter der Insel Sylt Tourismus-Service GmbH.
Auch Christian Okon, Geschäftsführer der veranstaltenden Agentur MMP Event, zog ein positives Fazit: „Danke sagen möchte ich an allererster Stelle den über 200.000 Besucherinnen und Besuchern, die bei jedem Wetter hier waren und lautstark angefeuert haben.“

Selbst als im finalen Sturmchaos das digitale Scoring-System ausfiel, bewiesen die Organisatoren Professionalität und griffen kurzerhand auf Stift und Papier zurück – eine kleine Anekdote, die den unbezwingbaren Geist dieses Events perfekt widerspiegelt. Mit starken deutschen Leistungen, wie auch dem zehnten Platz des Kielers Fabian Wolf im Slalom, und einer unvergesslichen Kulisse hat Sylt erneut Maßstäbe gesetzt. Die Vorfreude auf das nächste Jahr ist bereits riesig: Der Termin vom 25.09. bis 04.10.2026 ist schon jetzt ein Pflichttermin für alle Wassersportfans.
Photocredit: „Finn Anjes Edling/MMP“