Sylt News
Ein Baum als Mahnmal: Sylt Museum präsentiert interaktiven „Müllboom“ zum 1. Advent
Sylt. Das Sylt Museum setzt in diesem Jahr zum 1. Advent ein unübersehbares Zeichen für den Meeresschutz: Die traditionelle Ausstellung der friesischen Adventsbäume, der sogenannten Jöölbooms, wird durch eine außergewöhnliche, interaktive Installation ergänzt – den „Müllboom“. Dieses weithin sichtbare Projekt im Garten des Museums entstand in Kooperation mit der Initiative Bye Bye Plastik und der Künstlerin Linn Andresen.
🗑️ Ein Kunstwerk, das nie fertig wird
Der Müll-Jöölboom ist bewusst nicht als fertiges Kunstwerk konzipiert, sondern als lebendige, sich ständig verändernde Installation, die die Besucher zur aktiven Teilnahme einlädt. Anstatt mit klassischen Weihnachtskugeln wird der Baum im Laufe der Adventszeit mit Plastikmüll geschmückt, der direkt an den Sylter Stränden gesammelt wurde.
Mit diesem Ansatz lenken die Initiatoren die Aufmerksamkeit auf die zunehmende Vermüllung der Meere, ein drängendes globales Problem. Strandfunde wie Flaschendeckel, Zigarettenstummel, Fischernetze und Mikroplastik machen sichtbar, wie vielfältig und hartnäckig die menschlichen Einflüsse auf die Nordsee sind.
Das Symbol des Baumes, der niemals „fertig“ sein soll, ist eine bewusste Botschaft: Er verdeutlicht, dass das Meer auch weiterhin täglich neue Spuren des menschlichen Handelns an die Küsten spült und das Thema Meeresschutz eine permanente Aufgabe bleibt.
♻️ Nachhaltigkeit und friesische Tradition
Auch die Basis des Müll-Jöölbooms wurde unter dem Aspekt der Nachhaltigkeit gefertigt. Ganz im Sinne der „Grauen Energie“ wurden ausschließlich Materialien verwendet, die entweder bereits vorhanden waren oder am Strand gefunden wurden.
Künstlerin Linn Andresen beschreibt den Balanceakt bei der Gestaltung: „Mein künstlerischer Ansatz war es, dem Brauch des Jölbooms sowie der Tradition des Sylt-Museums gerecht zu werden, jedoch dem brisanten Thema der Vermüllung der Meere genug Raum zu geben. Es war also eine Gratwanderung, den Jölboom einerseits nicht „zu schön“ werden zu lassen, auf der anderen Seite inselfriesische Anknüpfungspunkte zu finden und ins Heute zu transportieren.“
Das Sylt Museum lädt die Öffentlichkeit herzlich ein, Teil dieser Installation zu werden und durch das Anbringen eigener Strandfunde ein deutliches Zeichen für den Schutz der Meere zu setzen. Zusätzlich zeigt das Museum weitere klassische Modelle des Adventsbogens aus verschiedenen Materialien wie Glas, Holz und Salzteig.




















































































































