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Sylter Sport am Wochenende – Sturm, Siege und Niederlagen

Ein Herbststurm fegte über unsere Insel, der Regen peitschte waagerecht über die Deiche und der Himmel zeigte sich in seinem ungemütlichsten Grau. Ein Wochenende, an dem man es sich eigentlich mit einem Tee zu Hause gemütlich macht. Doch wer glaubt, der Sylter Sport würde vor dem Wetter kapitulieren, der kennt den Herzschlag unserer Vereine schlecht.
Es war ein Wochenende der Kontraste und Emotionen: Unsere C-Mädchen und A-Junioren trotzten dem Wetter und zeigten auf heimischem Rasen wahren Insel-Willen. Für Hochspannung sorgten die Pokal-Krimis, bei denen die C-Jugend von Team Sylt eine Runde weiterkam und die D1 daheim die Nerven behielt und in einem packenden Neunmeterschießen den Sieg erzwang. Gleichzeitig kämpfte der SC Norddörfer auswärts im Pokalviertelfinale um den Einzug in die nächste Runde. Während unsere Volleyballer auf dem Festland historische Siege feierten und für Furore sorgten, musste der SCN in der Kreisliga am Ende des Wochenendes eine bittere Niederlage bei Flutlicht hinnehmen. Es war ein Wochenende, das alles zu bieten hatte: Kampfgeist, dramatische Siege und bittere Momente – ein Spiegelbild des Wetters, das über Sylt tobte.
SCN dominiert, Hattstedt trifft: Effizienz siegt über Leidenschaft bei 1:3-Heimpleite

WENNINGSTEDT-BRADERUP. Es war eine Lehrstunde in Sachen Effizienz, die der SC Norddörfer am heimischen Norderweg hinnehmen musste. In einer Partie, die über weite Strecken von den Insulanern kontrolliert wurde, entführte der TSV Hattstedt II mit einer kaltschnäuzigen Leistung die Punkte. Am Ende stand ein bitteres 1:3 – ein Ergebnis, das nicht die spielerische Überlegenheit, sondern die gnadenlose Chancenverwertung der Gäste widerspiegelte.
Dabei startete der SCN furios in die Begegnung und drückte von Beginn an aufs Tempo. Die Hausherren zeigten sich spielfreudig und aggressiv in den Zweikämpfen, ließen Ball und Gegner laufen. Doch der erste nennenswerte Vorstoß der Gäste sorgte für einen jähen Dämpfer: Ein abgewehrter Freistoß fiel Mirkro Krueger vor die Füße, der in der 6. Minute zur schmeichelhaften Führung für Hattstedt abstaubte.
Die Antwort des SCN war jedoch die eines Spitzenteams. Nur drei Minuten später zelebrierte die Offensive eine traumhafte Kombination, die das Eintrittsgeld allein wert war: Moritz Possiak setzte Anantapongse in Szene, dessen Flanke Harald Gröber per Direktabnahme zum hochverdienten 1:1 veredelte – ein Treffer wie aus dem Lehrbuch, der das Stadion jubeln ließ.
Der SCN war nun am Drücker, doch zwei fatale Momente vor der Pause rissen die Insulaner aus allen Träumen. Zuerst führte ein unglückliches Einsteigen von Baran Eker zu einem Strafstoß, den Hermerding sicher zur erneuten Gästeführung nutzte (36.). Als derselbe Akteur in der Nachspielzeit einen Abwehrfehler zum 1:3 ausnutzte, war der doppelte Nackenschlag perfekt. Es wurde überdeutlich, wie sehr die schnellen Sturmspitzen Oumar-Bang Na und Nikolas Manford dem Team an diesem Tag fehlte.
Nach dem Seitenwechsel stemmte sich der SC Norddörfer mit aller Macht gegen die drohende Niederlage. Angetrieben von einem unermüdlichen Hoppe im Mittelfeld, begann ein permanentes Anrennen auf das Hattstedter Tor. Die größte Gelegenheit zum Anschlusstreffer vergab Anantapongse in der 48. Minute nur knapp. Es war die Szene, die das Spiel hätte kippen können. Doch an diesem Abend sollte es nicht sein. Hattstedt errichtete ein taktisch diszipliniertes Abwehrbollwerk, und der SCN fand im letzten Drittel kein Mittel mehr, um die massive Defensive zu durchbrechen.
Der Schlusspfiff besiegelte eine bittere Erkenntnis: Spielerische Überlegenheit und Leidenschaft reichten an diesem Abend nicht aus, um die eiskalte Effizienz eines cleveren Gegners zu überwinden.
Das Loch im Mittelfeld und der Blick nach vorn
Man kann lange über einzelne Szenen diskutieren, doch am Ende war es wieder einmal das berühmte „Kreisliga-Loch“ – der offene Raum zwischen Mittelfeld und Dreierkette –, das die Niederlage gegen Hattstedt besiegelte. Es ist eine schmerzhafte Erkenntnis, aber man muss anerkennen, dass Hattstedt eine der wenigen Mannschaften in der Liga ist, die an diesem Tag als verdienter Sieger vom Platz ging. Sie spielten abgebrüht, nutzten Fehler eiskalt aus und verwalteten die Führung mit einer Routine, die den Unterschied ausmachte.
Dennoch muss man der SCN-Truppe ein Kompliment machen: Sie hat zu keinem Zeitpunkt aufgegeben und bis zum Schlusspfiff gekämpft. Doch nun heißt es, die Wunden zu lecken und den vollen Fokus auf das wohl wichtigste Spiel der bisherigen Saison zu richten: das Auswärtsspiel in Flensburg.
Die Partie in der Fördestadt ist mehr als nur ein weiteres Ligaspiel; es ist ein Schicksalsspiel. Will man in der Liga bleiben und den Anschluss nicht komplett verlieren, zählt nur ein Sieg. Die Mannschaft muss beweisen, dass sie dem Druck standhalten kann.
Hoffnung machen dabei die personellen Aussichten. Mit Oumar-Bang Na kehrt ein wichtiger Spieler nach seiner Sperre zurück ins Team. Zudem besteht die leise Hoffnung, dass auch der verletzte Nikolas Manford rechtzeitig fit wird. Ihre Rückkehr könnte dem Team die nötige Gefähtlichkeit verleihen, die zuletzt so schmerzlich vermisst wurde.
Damit ist auch das Kernproblem benannt: die fehlende Konstanz in der Aufstellung. Das Trainerteam ist Woche für Woche zum Improvisieren gezwungen, weil immer wieder wichtige Stützen wegbrechen. Wenn alle Spieler an Bord sind, hat diese Mannschaft das Potenzial, jeden Gegner zu schlagen. Vielleicht wäre es dann auch mal möglich, zweimal hintereinander mit der gleichen Formation anzutreten und die so wichtigen Automatismen zu festigen. Die Qualität ist da, sie muss nur endlich konstant auf den Platz gebracht werden – am besten schon am Sonntag in Flensburg.

Bild SG Sylt
Saisonstart mit Paukenschlag: SG Sylt 2 demontiert Konkurrenz und feiert historischen 25:0-Sieg
TÖNNING/SYLT. Es gibt diese Tage im Sport, an denen eine Mannschaft nicht nur gewinnt, sondern ein unübersehbares Statement an die gesamte Liga sendet. Die zweite Volleyball-Vertretung der SG Sylt hat am Wochenende in Tönning exakt einen solchen Tag erwischt. Mit drei souveränen Siegen zum Saisonauftakt hat das neu formierte Team seine Ambitionen unterstrichen. Der Höhepunkt: ein 25:0-Satzgewinn, eine absolute Rarität im Volleyball, die den unbedingten Siegeswillen der Insulaner zementiert.
Was diesen Auftritt so bemerkenswert macht, sind die Umstände. Mit einer Rumpftruppe von nur acht Akteuren reiste das Team aufs Festland – eine personelle Herausforderung, die auf dem Platz jedoch durch pure Entschlossenheit und einen einzigartigen Teamgeist kompensiert wurde. Die DNA des Sylter Sports zeigte sich dabei auf der Tribüne: Die erste Mannschaft war nicht nur als Fanklub, sondern als taktischer Berater zur Stelle. Diese Symbiose ist mehr als nur Unterstützung; sie ist der Beweis für eine gesunde, ambitionierte Vereinskultur, die den Grundstein für solche Erfolge legt.
Schon in den ersten Partien gegen den TSV Stedesand (25:22, 25:21) und den TSV De Viöl 3 (25:11, 25:20) zeigte die SG Sylt 2 eine beeindruckende taktische Reife und Konstanz. Man spürte förmlich, wie sich das Team von Ballwechsel zu Ballwechsel besser fand und eine spielerische Souveränität entwickelte, die den Gegnern kaum Raum zur Entfaltung ließ.
Die sportliche Krönung folgte im Duell mit dem Bredstedter TSV 3. Nach einem bereits starken 25:19 im ersten Satz entfesselte die SG 2 im zweiten Durchgang einen wahren Orkan. Björn Wulff agierte hier als Katalysator, als er mit einer fehlerfreien und druckvollen Aufschlagsserie die gegnerische Annahme von Beginn an demontierte. Was folgte, war eine Demonstration mentaler und spielerischer Dominanz. Die Mannschaft agierte wie aus einem Guss, ließ keinen einzigen Gegenpunkt zu und marschierte zu einem historischen 25:0. Ein Ergebnis, das nicht nur drei Punkte bringt, sondern auch im Kopf der Konkurrenz hängen bleiben wird.
Dieser perfekte Saisonstart beider Sylter Mannschaften ist kein Zufallsprodukt. Er ist das Resultat harter Arbeit und eines Zusammenhalts, der auf der Insel großgeschrieben wird. Der Sylter Volleyball hat eindrucksvoll seine Visitenkarte auf dem Festland abgegeben.
Verstanden. Hier ist eine neue Version des Spielberichts, diesmal noch stärker aus der emotionalen Perspektive eines Sylter Fans am Spielfeldrand geschrieben.
A-Junioren Team Sylt – Mehr als nur Frust: Warum sich dieses 1:1 in Tinnum wie eine Niederlage anfühlt

Jeder, der am Sonntag im Tinnumer Sportzentrum stand, hat es gespürt. Man stand da im peitschenden Regen, sah unsere Jungs vom Team Sylt kämpfen, ackern und den Gegner an die Wand spielen und konnte am Ende doch kaum fassen, dass auf der Anzeigetafel nur ein 1:1 stand. Das war kein Unentschieden. Das waren zwei verlorene Punkte und ein Paradebeispiel dafür, wie ungerecht Fußball sein kann.
Von der ersten Sekunde an gab es nur eine Richtung: auf das Tor der Gäste vom FC Wiesharde. Unsere Mannschaft hat gegen den Sturm angekämpft, als wäre er ein zwölfter Mann des Gegners, und hat das Spiel komplett an sich gerissen. Man hat gemerkt, dass sie diesen Sieg unbedingt wollten. Und dann passiert das, was einfach nicht passieren darf: Die Gäste kommen einmal vor unser Tor und ein Sonntagsschuss, so ein Ding, das dir einmal in der Saison gelingt, schlägt ein. Völlig gegen den Spielverlauf. Ein Schlag ins Gesicht.
Die Reaktion unserer Jungs war phänomenal. Man hat den Trotz gespürt. Der Ball knallt an die Latte – ein kollektives Raunen ging über den Platz. David Schmidt hat gekämpft wie ein Löwe, doch der Ball wollte einfach nicht rein. Es war zum Verzweifeln.
In der zweiten Halbzeit, mit dem Wind im Rücken, war es dann ein einziger Sturmlauf. Wiesharde kam kaum noch aus der eigenen Hälfte. Es war ein Belagerungszustand. Aber die Gäste hatten einen im Tor stehen, Linus Bürke, der an diesem Tag wohl einfach alles gehalten hätte. Er wurde zum Albtraum unserer Stürmer.
Als der wuselige Michel Postert dann im Strafraum von den Beinen geholt wurde, war die Erleichterung greifbar. Endlich! David Schmidt hat die Verantwortung übernommen und das Ding eiskalt versenkt. Der Jubel, die Hoffnung – jetzt holen wir uns den verdienten Sieg!
Aber es sollte nicht sein. Das Bild blieb das gleiche. Wir rannten an, wir kämpften, aber der Ball wollte nicht über die Linie. Die Rote Karte für Michel Postert am Ende passte dann irgendwie zu diesem gebrauchten Tag – frustrierend und bitter.
Am Ende standen die Sylter wie begossene Pudel auf dem Platz. Man ist stolz auf die kämpferische Leistung unserer Mannschaft, die bis zur letzten Sekunde alles gegeben hat. Aber man ist auch fassungslos, dass eine so drückende Überlegenheit nicht mit drei Punkten belohnt wurde. Kopf hoch, Jungs. Wir auf der Insel haben gesehen, wer die bessere Mannschaft war. Nächstes Mal ist das Glück wieder auf unserer Seite!

Torfestival im Monsunregen: C-Mädchen von Team Sylt stürmen mit 10:0 an die Tabellenspitze
TINNUM. Während der Herbststurm vom Wochenende noch nachwirkte und andernorts Spiele auf dem unter Wasser stehenden Kunstrasen abgesagt werden mussten, bewiesen die C-Mädchen von Team Sylt wahren Insel-Willen. Beim ersten Heimspiel der Saison trotzten sie am Tinnumer Sportzentrum immer wieder monsunartigen Regengüssen und heftigen Windböen, die so manchen Regenschirm an seine Grenzen brachten. Auf einem erstaunlich gut bespielbaren Rasen zeigten sie eine Leistung, die dem Wetter in nichts nachstand: furios, unbändig und am Ende absolut dominant. Mit einem spektakulären 10:0-Sieg fegten sie die SG Leck/Achtrup/Ladelund vom Platz und meldeten eindrucksvoll ihre Titelambitionen an.
Trotz fehlender Spielerinnen auf beiden Seiten aufgrund des langen Feiertagswochenendes, kam die Sylter Offensiv-Maschinerie sofort auf Touren. Im Mittelpunkt stand dabei die „Thimilia-Show“ des dynamischen Duos Thia Jacobsen und Emilia Otto. Thia eröffnete den Torreigen mit einem Alleingang zum 1:0, bevor sie zwei von Emilia aufgelegte Tore nachlegte – bemerkenswerterweise alle drei Treffer mit ihrem schwächeren linken Fuß. Savanna Wahedi mit einem satten Schuss aus spitzem Winkel (3:0) und erneut Emilia nach Vorarbeit von Thia (4:0) sowie nach einem langen Einwurf von Solvej Scheel (6:0) sorgten für einen komfortablen Halbzeitstand.
Die Leistung der Abwehrreihe um Enny Berlin, Solvej Scheel und die immer stärker werdende Luzie Glapa war an diesem Tag schnell zusammengefasst: Ganze zwei Torschüsse ließ die Defensive zu und bot der ansonsten beschäftigungslosen Torhüterin Smilla Ahlers einen ruhigen Nachmittag.
Nach der Pause ging die Show nahtlos weiter. Eine einstudierte Ecke von Emilia auf Thia führte zum 7:0. Das 8:0 war der wohl schönste Spielzug des Tages: Über Enny und Solvej landete der Ball bei Emilia, die im perfekten Doppelpass mit Thia abschloss. Das 9:0 bereitete die eingewechselte Alessa Windler mit einem starken Dribbling vor.
Den Schlusspunkt unter eine denkwürdige Partie setzte dann die Spielerin, die am wenigsten zu tun hatte: Torhüterin Smilla Ahlers rückte nach vorne und krönte ihre tadellose Leistung mit einem satten Distanzschuss zum 10:0-Endstand. Ein Moment, der die Überlegenheit und den Teamgeist dieser Mannschaft perfekt symbolisierte.
Mit diesem Kantersieg setzen sich die C-Mädchen an die Spitze der Tabelle. Die beeindruckende Bilanz nach vier Spielen: vier Siege und ein Torverhältnis von 37:1. Die Botschaft an die Liga ist unmissverständlich: Die Meisterschaft ist fest im Visier.
Für Team Sylt spielten: Smilla Ahlers (1 Tor), Enny Berlin, Luzie Glapa, Solvej Scheel, Alessa Windler, Cristina Constantinescu, Thia Jacobsen (4 Tore), Savanna Wahedi (1 Tor) und Emilia Otto (4 Tore).
Unsere Jungs marschieren unaufhaltsam weiter: Team Sylt mit 7:1-Gala ins Pokal-Halbfinale!
Was für eine Demonstration! Unsere Jungs von Team Sylt haben im Pokalviertelfinale mal wieder gezeigt, wer auf der Insel den Ton angibt. Mit einer beeindruckenden 7:1-Packung schickten sie die SG Blau Weiss Lagedeich zurück aufs Festland und untermauerten eindrucksvoll, warum sie in dieser Saison nicht nur in der Liga, sondern auch im Pokal das Maß aller Dinge sind.
Von der ersten Minute an war klar, dass es an diesem Tag nur einen Sieger geben konnte. Unsere Mannschaft legte los wie die Feuerwehr und ließ dem Gegner keine Luft zum Atmen. Und wer war es, der uns auf die Siegerstraße brachte? Natürlich unser Erfolgsgarant, Bruno Jaques Junior Ekoue! Mit seinem Treffer in der 9. Minute brach er den Bann. Als er in der 22. Minute nachlegte, war der Wille der Gäste vom Festland sichtlich gebrochen. Noch vor der Pause machte Herbert Otchere-Mensah mit dem 3:0 alles klar (31.).
Der Ehrentreffer der Gäste nach der Halbzeit? Eine reine Randnotiz. Denn unsere Jungs hatten noch lange nicht genug. Nur zwei Minuten später stellte Bruno Jaques Junior Ekoue mit seinem dritten Treffer den alten Abstand wieder her und machte seinen Hattrick perfekt (46.).
Danach rollte der Sylt-Express unaufhaltsam weiter. Lenart Otto (56.), der eingewechselte Marlon Nielsen (57.) und erneut Herbert Otchere-Mensah (70.+2) schraubten das Ergebnis in die Höhe und sorgten für Jubel auf den Rängen.
Jetzt warten wir auf den Sieger der Partie Husumer SV 2 gegen Obere Arlau 2. Egal wer kommt, eines ist sicher: Unsere Jungs sind heiß und haben nur ein Ziel vor Augen – den Pokal auf unsere Insel zu holen und sich das Ticket für den Landespokal zu sichern. So spielt ein Champion!