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Cycling Paradise Sylt: Wo nicht einmal Regen die Leidenschaft bremst

Es gibt ein ungeschriebenes Gesetz auf Sylt: Echtes Insel-Feeling kennt kein schlechtes Wetter, nur die falsche Kleidung. Und nirgendwo wurde diese Wahrheit vergangene Woche eindrucksvoller gelebt als beim kleinen Social Ride des Cycling Paradise Sylt. Der Himmel hing voller Wolken und schickte immer wieder Schauer auf die Insel, doch die Stimmung hätte sonniger nicht sein können. Jeder, der gekommen war, trat in die Pedale – mit einem Lächeln im Gesicht und der Gewissheit, Teil einer ganz besonderen Gemeinschaft zu sein. Genau dieser unbeirrabare Geist ist es, der die Vorfreude auf das große Hauptevent am kommenden Samstag, den 30. August, ins Unermessliche steigert.
Eine Inselrunde, die mehr als nur ein Rennen ist
Wenn Veranstalter und Sylter Jung, Lars Bendix Düysen, zur dritten Ausgabe des Cycling Paradise Sylt ruft, dann ist das mehr als nur ein Radrennen. Es ist eine Liebeserklärung an die Insel, eine 100 Kilometer lange Entdeckungsreise. Was die Biker erwartet? „Eine sensationelle Landschaft, top ausgebaute Radwege, viele mit Meerblick“, verspricht Düysen laut Interview mit der shz. Er schätzt, dass „98 Prozent der Tour […] auf Radwegen ohne Autos“ gefahren werden.
Für ihn ist der Termin gesetzt und in Stein gemeißelt. „Der letzte Samstag im August beziehungsweise der erste im September – dieser Termin ist und bleibt gesetzt. Auch für die kommenden Jahre“, so der Veranstalter gegenüber der shz.
Start, Ziel und Genuss in Kampen
Dieses Jahr ist die legendäre Sturmhaube in Kampen der pulsierende Mittelpunkt des Geschehens. Von hier aus startet die Tour und hier werden die Finisher am Ende gebührend gefeiert. Der Wechsel von Wenningstedt sei eine bewusste Entscheidung, erklärt Düysen im Interview, denn: „Die Zusammenarbeit mit der Bürgermeisterin und der Tourismusdirektorin in Kampen ist super.“
Doch die Tour ist auch eine kulinarische Reise. Ein besonderer Halt wird bei Dietmar Priewe in seinem neuen Restaurant “Roots” in Keitum eingelegt. In der ehemaligen Tankstelle, wo Düysens Mutter einst ihre “Möbel Deele” hatte, schließt sich für den Veranstalter ein persönlicher Kreis. „Das Roots passt also top zu der Bike-Tour“, stellt er fest.
Prominenz im Sattel und eine Einladung an alle
Das Event zieht auch in diesem Jahr wieder große Namen an. Radsport-Legende Erik Zabel ist, wie Düysen es nennt, ein „Wiederholungstäter“, ebenso wie die beeindruckende Paralympics-Medaillengewinnerin Denise Schindler und die ehemalige Radrennfahrerin Hanka Kupfernagel.
Das Cycling Paradise Sylt ist ein Fest für alle. Düysen betont, dass die Zuschauer herzlich willkommen sind und die Atmosphäre ein wichtiger Teil des Ganzen ist. „Top Stimmung – die Zuschauer sind übrigens explizit eingeladen, auch an den fünf Versorgungsstationen in Hörnum, Morsum, Keitum, Kampen und List vorbeizukommen“, so seine Einladung an alle Insulaner und Gäste.
Am Ende ist es die tiefe persönliche Verbindung des Organisators, die den Geist des Events prägt. Auf die Frage im shz-Interview, was die Insel so besonders für Biker macht, antwortet er: „Sylt ist wie geschaffen fürs Radfahren. Die Infrastruktur ist super – und du atmetet immer die gesunde, Jod-geschwängerte Luft. Ich sitze nirgendwo lieber auf dem Bike als auf der Insel meiner Kindheit.“