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Silvester-Sturm auf Sylt: Ein Déjà-vu der verheerenden Neujahrsflut?
Die kommende Silvesternacht 2024/25 erinnert mit ihrer Prognose von Sturmböen bis zu 104 km/h an die verheerende Neujahrsflut von 1721. Damals richtete eine langanhaltende Sturmflut vom 31. Dezember 1720 bis zum 1. Januar 1721 entlang der Nordseeküste massive Schäden an, besonders in Nordfriesland. Während moderne Deichsysteme heute besseren Schutz bieten, zeigt die Geschichte, wie anfällig Küstenregionen bei extremen Wetterlagen bleiben.
1721 brachen zahlreiche Deiche in Nordfriesland. Auf Föhr überflutete das Wasser die Marsch, nachdem der Deich gebrochen war. Auf Nordstrandischmoor wurden Kirche und Pastorat zerstört, mehrere Häuser ins Meer gerissen. Die Hallig Hooge verlor vier Häuser, während die übrigen stark beschädigt wurden. Auf Langeneß verwüstete die Flut den Kirchhof so schwer, dass Leichen aus ihren Gräbern gespült wurden. Tragischerweise ertranken auch Bewohner und Vieh. Ähnliche Szenen spielten sich auf Oland ab, wo fast alle Häuser beschädigt wurden.
Auch das Festland war betroffen: In Husum stand das Wasser höher als bei den Fluten von 1717 und 1718, Brücken wurden zerstört, und viele Häuser blieben tagelang überflutet. Alle Köge im Herzogtum Schleswig wurden überschwemmt, mit Ausnahme der Christian-Albrechts-Köge im Amt Tondern.
Die Neujahrsflut von 1721 zeigt eindrücklich, wie gefährlich langanhaltende Stürme für Küstenregionen sein können. Mit Blick auf die bevorstehende Silvesternacht bleibt trotz moderner Schutzmaßnahmen Vorsicht geboten, um Menschenleben und Infrastruktur zu sichern.