Sylt News
TSV Westerland – HSG Nord NF – Nordderby mit glücklichem Sieger

Es war ein Handballspiel, das in Erinnerung bleiben wird. Man of the Match war nicht Ardian Canaj, der mit sieben Treffern überragende Sylter Rückraumspieler, sondern Tim-Momme Callsen von der HSG Nord und der Sylter Fabian Supran.
Der Westerländer Trainer Schnittgard hatte keine großen Erwartungen an das Spiel. Unter der Woche lag die Trainingsbeteiligung bei nur fünf Spielern, und die HSG Nord hatte mit einem 23:22 gegen die HSG Fockbek/Nübbel/Alt-Duvenstedt ordentlich Selbstvertrauen getankt.
Das Hinspiel endete 27:27 unentschieden, doch im Pokal kegelte die HSG die Sylter aus dem Wettbewerb, Da war also noch eine Revanche fällig. Doch offensichtlich waren die Festländer anderer Meinung, denn nachdem Sven Stahmer und Johannes Biallas nach fünf Minuten Zeitstrafen erhielten, zogen die Gäste auf 7:2 davon. Zwar gelang es dem TSV wieder heranzukommen, doch die Abschlussschwäche und eine zu diesem Zeitpunkt sehr löchrige Defensive sorgten dafür, dass es mit 11:7 in die Pause ging.
Anfang der zweiten Halbzeit drehte die HSG nochmals auf. Tom Hansen traf mit einem seiner insgesamt neun Treffer zum 15:8, und es schien sich ein Debakel für die Hausherren anzukündigen. Doch jetzt mussten die Festländer ihrem Tempospiel Tribut zollen, denn Konzentration und Kraft ließen nach. Tor um Tor holten die Sylter auf. Die Abwehr stand plötzlich stabil, und vorne trafen die Westerländer.
Dann die 52. Spielminute: Das Spiel steht mit 20:21 für die HSG auf Messers Schneide. Biallas trifft den Pfosten, und der Ball rollt Richtung Aus. HSG-Spieler Tim-Momme Callsen wirft sich nach dem Ball und lenkt ihn ins Aus. Schiedsrichter Busch gibt Einwurf für die HSG, doch Callsen interveniert. Ballbesitz für den TSV. Eine zu diesem Zeitpunkt unfassbar faire Geste, die wohl nicht jeder Spieler getroffen hätte. Szenenapplaus von den Rängen.
Die letzten Minuten sind Dramatik pur. Die Gäste gehen kurz vor Schluss mit 22:21 in Führung, Fabian Supran gleicht aus, und Sven Stahmer erhält eine weitere Zeitstrafe. Doch die Festländer können das Unterzahlspiel nicht nutzen, und es ist erneut Fabian Supran, der 30 Sekunden vor Ende der Partie zum 23:22 Endstand trifft.