Sport
Stürmischer Tag auf Sylt: Windsurfer jubeln, Polo-Pferde pausieren

Während draußen der Regen wie aus Eimern gießt, tobt auf Sylt das Wetter. Starker Wind peitscht die Nordsee zu imposanten Wellen auf, dichte Wolken hängen tief über der Insel. Für einige bedeutet das: Aufbruchstimmung und Nervenkitzel pur. Für andere dagegen – Zwangspause.
Die Windsurfer zeigen sich begeistert. Für sie gibt es kaum bessere Bedingungen: Der stürmische Wind sorgt für perfekte Wellen, auf denen sie akrobatische Sprünge und rasante Manöver zeigen können. Besonders auf der Westerländer Kurpromenade versammeln sich Schaulustige, um den besten deutschen Waveridern zuzusehen. Hier zählt an diesem Tag nur eines: Kontrolle und Mut – denn Windböen reißen mit über 50 km/h über das Wasser und treiben schäumende Wellenberge vor sich her. Immer wieder schießen die Surfer hoch in die Luft, drehen sich, landen geschickt und holen sich tosenden Applaus von den Beobachtern am Strand.
Anders sieht es auf dem Polofeld aus. „Das Risiko für die Pferde ist einfach zu groß“, erklärt Veranstalterin Kiki Schneider die Absage der geplanten Spiele. Der Regen hat das Geläuf in eine rutschige, morastige Fläche verwandelt. „Für die Tiere ist der Boden zu tief, die Verletzungsgefahr wäre immens“, ergänzt Schneider. Auch die Zufahrtswege und Parkplätze drohen im aufgeweichten Boden zu versinken. Die Entscheidung, den Spielbetrieb abzusagen, trifft auf Verständnis und zeigt die große Verantwortung, die die Veranstalterin walten lässt – Tierwohl geht vor.
Trotz des stürmischen Regens herrscht auf der Westerländer Kurpromenade Hochstimmung. Zuschauer drängen sich unter Regenschirmen oder in wetterfester Kleidung am Strand, um die beeindruckenden Leistungen der Surfer nicht zu verpassen. Die Naturgewalten zeigen sich heute von ihrer spektakulärsten Seite: Grau-blaue Wolkenfetzen jagen über den Himmel, das Rauschen des Windes vermischt sich mit dem Donnern der Brandung.
Wer heute Outdoorevent-Atmosphäre erleben will, wird am Wasser fündig. Selten präsentiert sich die Nordsee so wild und mächtig – und selten haben Sportler wie Zuschauer die Möglichkeit, Natur, Sport und Adrenalin so hautnah zu spüren.
Morgen ist dagegen Sonne angesagt. Dann trocknet der Rasen ab und auch der Wind lässt nach. Also alle Strandbesucher von heute – ab nach Keitum.