Sylt News
Marodes Hochhaus auf Sylt wird abgerissen

Fährt man über die Tinnumer Wiesen Richtung Westerland, erblickt man das Hochhaus in der Danziger Straße. Eine Landmarke, nicht eben beliebt und sehr baufällig. Nun wird das marode Hochhaus abgerissen.
Die Bewohner, zum größten Teil Flüchtlinge, sind anderweitig untergebracht. War es zunächst geplant, sie in der neu geschaffenen Containerstadt unterzubringen, sind die knapp 112 Personen an Plätzen wie zum Beispiel der Strandklinik untergebracht. In den Containern wohnt aktuell eine Person.
Für den Abbruch mitten im Wohngebiet ist ein Spezialbagger der Firma Ehlert und Söhne angerollt worden. Er trägt den wenig netten Namen 960 Demolition und ist ein wahres Monster: 100 Tonnen schwer und mit einer Arbeitshöhe von 33 Metern. Vorsichtig nimmt der Bagger das Haus auseinander, Schicht für Schicht. Dies geschieht wenig Staub produzierend und entsprechend umwelt- und menschenschonend. Bereits seit November wurden im Innenbereich des 8 Stockwerke hohen Gebäudes die durch Asbest verseuchten Bauteile entsorgt. Ganz verhindern lässt sich das Verteilen des giftigen Staubes nicht, allerdings sehr einschränken. Ein längerer Vorgang, der Wochen dauert.
Gebaut hatte das Gebäude, wie viele andere im Umfeld, die “Neue Heimat”. Nach dem Krieg eine wichtige Institution, um Wohnflächen für Flüchtlinge zu bauen – aber auch Ausgebombtes wieder aufzubauen. Auf Sylt hat es zum Glück keine Zerstörungen während des Krieges gegeben, dafür aber sehr viele Flüchtlinge, die dann rund um die Danziger Straße sesshaft wurden.
Nun baut hier bald das Kommunale Liegenschaftsmanagement, kurz KLM. Wenn das schon seit Jahren für den Abriss geplante Hochhaus endlich verschwunden ist, entstehen an dieser Stelle 28 Wohneinheiten von 38 bis 48 m² Größe. Diese neuen Wohnungen sind für Menschen mit geringerem Einkommen auf Sylt vorgesehen und werden mit Mitteln des Landes Schleswig-Holstein finanziert. Nicht für Familien, sondern eher für Einzelpersonen oder Paare. Dafür aber in jedem Fall finanzierbar.