Sylt News
Lämmerzeit auf Sylt

Die Lister Salzwiesen und die Dünen scheinen leer – wo sind nur all die Schafe hin? Wer genauer hinschaut, entdeckt das ein oder andere Tier, und mit etwas Glück sieht man auch die ersten Lämmer.
https://youtu.be/syp54uheBsY?si=KMFz-XwjWW156ff5
Schäfer Jürgen Wolf-Diedrichsen erwartet in diesem Jahr 287 Lämmer in List, 17 von ihnen sind bereits geboren. Ein Besuch lohnt sich, denn die kleinen Wollknäuel sind ein bezaubernder Anblick. Doch hinter den niedlichen Szenen steckt viel Arbeit. Nicht nur für die 17 Schafböcke, die nun erstmal im Osterurlaub sind.
Wolf-Diedrichsen, der seit 25 Jahren als Schäfer auf Sylt tätig ist, kümmert sich mit seiner Helferin Melanie Steur um die 217 trächtigen Schafe. Wenn ein Mutterschaf sich von der Gruppe entfernt, sich hinlegt und schwer atmet, wissen sie, dass die Geburt bevorsteht.
Nach der Geburt sorgen Schäfer und Helferin dafür, dass Mutter und Lämmchen zusammenbleiben. Mit viel Feingefühl tragen sie das Neugeborene in Richtung Stall und stellen sicher, dass die Mutter folgt. Nach ein paar Tagen geht es für die Lämmer hinaus auf eine kleine Wiese unter freiem Himmel – dort hüpfen sie ausgelassen oder ruhen an Mamas Seite. Und schon bald werden sie auf die Weide entlassen.
Wolf-Diedrichsen legt großen Wert auf artgerechte Haltung seiner Tiere. Besucher werden gebeten, die Schafe weder zu füttern noch zu berühren – ein Schild am Zaun weist darauf hin.
Besonders ärgerlich findet er jedoch Hundebesitzer, die trotz Verbotsschildern mit ihren Tieren in die Nähe der Schafwiesen kommen. Denn Schafe können durch Hunde in Panik geraten und sich verletzen – das ist auch für die Lämmer gefährlich.
Sie rennen unter Umständen auf die Straße und könnten angefahren werden, wie im letzten Jahr passiert. Daher gilt: Hunde unbedingt anleinen oder besser gar nicht erst mitbringen! Und wer am Königshafen unterwegs ist, sollte zudem dringend seine Geschwindigkeit anpassen.
Wer möchte, kann die kleinen Lämmer in List bewundern – ein Erlebnis für Groß und Klein! Doch bitte immer Rücksicht nehmen: Die Tiere brauchen Ruhe und Schutz.