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Handball: Tätlichkeit sorgt für Diskussionen und geht viral

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Handball: Tätlichkeit sorgt für Diskussionen und geht viral

Es war ein ganz normales Handballspiel in der Kreisoberliga. Der TSV Westerland feierte seine Heimpremiere. Zu Gast war die Reserve des TSV Weddingstedt. Mit zunehmender Spieldauer wurde deutlich, dass keines der beiden Teams sonderlich überlegen war. Nach genau 54:06 Minuten gerieten Sören Lach (TSV Weddingstedt) und Adrian Canaj (TSV Westerland) aneinander. Ein hektisches Gerangel, in dessen Verlauf sich beide vom Gegner lösen wollten. Doch es endete leider mit einem Faustschlag und zwei Platzverweisen. Ein Vorfall, den die Teams und Trainer natürlich nicht gutheißen und der zu Platzverweisen und einer Sperre für Lach führte.

Der redaktionelle Aspekt

Als Journalist darf man nicht abwägen, ob eine solche Szene in der Berichterstattung erscheinen soll. Wir haben uns dafür entschieden: Zu diesem Zeitpunkt lagen die Sylter mit drei Toren in Führung, ohne dass das Gefühl vorherrschte, der Sieg sei in trockenen Tüchern. Mit den Platzverweisen kam ein Bruch ins Sylter Spiel, der dann zum Unentschieden führte. Insofern war Canaj natürlich auch der bis dahin treffsicherste Sylter Spieler.

Die neuen Medien und das falsche Bild

Es ist 2023. Videos von Gewalttaten oder skurrilen Situationen werden im Internet binnen Minuten millionenfach geteilt. Genau das passierte mit unserem Video. Es wurde vom Bildschirm abgefilmt und geteilt. Nicht millionenfach, doch oft genug, dass uns ein verärgerter Trainer Lars Schnittgard noch am Sonntagabend kontaktierte. Der Ausschnitt des Vorfalls sei in den Whatsapp-Gruppen der Handballteams über die Kreisgrenzen geteilt worden und ginge viral. Ein Fiasko – wirft es doch ein falsches Bild auf beide Teams. Natürlich war es der Aufreger des Abends und natürlich war es eine Unsportlichkeit. Der Ausschnitt des Videos zeigt aber nicht die Reaktion der Teams. Denn so schnell die Gemüter hochgekocht sind, so schnell hatten sich alle wieder beruhigt.

 

Der menschliche Aspekt

Lach selbst sah man bereits beim Verlassen des Spielfeldes an, dass er unter Schock stand. Und auch Canaj war mehr als betreten. Im Spielverlauf hatten weder Lach noch Canaj eine zwei Minuten Strafe oder die gelbe Karte erhalten. Nach dem Spiel standen die beiden Streithähne Arm in Arm in der Halle und hatten sich längst vertragen. Die beiden Teams stehen eigentlich für Fairplay. Dies wird alleine dadurch ersichtlich, dass zwei Spieler aus dem Weddingstedter Team nach dem Vorfall auf Canaj zustürmten, um ihm zu helfen und nach Sekunden der Aufregung miteinander gescherzt wurde. Wenn auch mit dem Gedanken im Hinterkopf, dass Schlimmes passiert ist.

Die Zuschauer in der Halle – der feine Unterschied

Natürlich waren die Zuschauer in der Situation aufgebracht. Aber auch dies dauerte nur zwei Minuten an. Dann wurden die Teams wieder fair angefeuert. Es gab nach dem Spiel keinerlei Beschimpfungen oder Vorhaltungen. Provokationen – Fehlanzeige.

Der Handballsport

Der Vorfall wirft einen völlig falschen Blick auf den Handballsport, der am Samstagabend in der Sporthalle am Schulzentrum eigentlich mehr als fair betrieben wurde. Beide Teams distanzieren sich von Gewalt und stehen für Fairness ein. Handball ist ein Kontaktsport. Er ist wohl eine der härtesten Teamsportarten der Welt. Schnell und athletisch. So auch am Samstagabend. Das Spiel war unglaublich spannend und wäre die Szene nicht gewesen, eine Werbung für den Handballsport. Nun wird es über eine Szene definiert, die leider passiert ist und nicht den Vibe des Sports ausdrückt.

Schlussappell

Wir als Redaktion von Sylt1 wollten in keinem Fall, dass von uns gemachte Aufnahmen in dieser Weise missbraucht werden. Wir verurteilen die Nutzung dieses Bildauschnittes und bitten darum, ihn nicht weiter zu teilen. Des Handballsports wegen.

 

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