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Wiedersehen nach 40 Jahren – Das Leben ist verrückt

Wiedersehen nach 40 Jahren – Das Leben ist verrückt
Jeder kann sich an seine Lieblingslehrer erinnern. Bei mir war es Frau Bode-Köhn, die sich schon Anfang der 80er Jahre für eine alternative Form des Lehrerdaseins entschieden hatte. Damals allerdings noch eingeengt in das immer noch geltende Pädagogik-Korsett.
Ich erinnere mich an unsere Klassenfahrt. Nach Rodenäs – nur über den Damm – aber das erste Mal über Nacht ohne die Eltern. Langeweile im Nolde Museum. Die Klasse aufgeregt schnatternd bei einer Nachtwanderung. Ich erinnere mich an den Schäferhund Björn, den Frau Bode-Köhn auch dann noch hatte, als sie bei uns nebenan in die Haderslebener Straße in Westerland einzog. Er stand jeden Nachmittag vor unserer Tür, damit ich mit ihm spielte. Er kam mir damals tatsächlich so groß wie ein Bär vor.
Die Schulzeit auf Sylt endete. Frau Bode-Köhn war dann die Lehrerin, die man einmal hatte, und in den nächsten Jahrzehnten verlor sich ihre Spur. Bis gestern. Ohne dass ich dies anfangs bemerkt hatte.
Wiedersehen nach 40 Jahren – Imposante Gemälde
Mein Job führte mich in die Galerie zur Alten Post, wo der Kunstverein Sylt eine Ausstellung organisiert hatte. Fabula… was auch immer. Es gehört zur Pflicht des Chronisten, diese Ausstellungen in Bild und Ton festzuhalten. Manchmal toll, manchmal vielleicht auch eher spröde und langweilig für mich. Bodes Gemälde jedoch strahlen eine Farbenpracht, Intensität und Größe aus, die man in diesen Räumlichkeiten nicht oft zu sehen bekommt.
Wiedersehen nach 40 Jahren – die Note
Am Ende wurde ich nach ihrem Lebenslauf gefragt und erkannte, dass meine alte Lehrerin vor mir stand. …und dass man sie dann wie selbstverständlich duzt. Die Zeiten haben sich geändert. Dass ich meine ehemalige Kunstlehrerin jetzt bewerten darf. Andrea – 2 mit Sternchen – setzen.