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Sturmtief JOSHUA vor Sylt: Nur Silber oder doch Gold im Sturm-Ranking 2025?

Also, da braut sich was zusammen über der Nordsee. JOSHUA heißt das gute Stück, das uns heimsuchen soll. Nicht irgendein kleines Lüftchen, nein, eine amtliche „Bombogenese“, wie die Wetterfrösche vom DWD das nennen. Klingt martialisch, als hätte jemand den Atlantik aufgeschüttelt und nicht nur gerührt. Der Luftdruck? Im freien Fall, 25 Hektopascal in 24 Stunden. Das ist, als würde Ebbe in Rekordzeit kommen.
Und während wir hier auf Sylt noch überlegen, ob wir die Strandkörbe ganz reinholen oder nur festbinden, tobt draußen der Vorhersage-Wahnsinn. Der DWD warnt für die Nacht zum Freitag und den Freitag selbst vor Orkanböen, Bft 11 bis 12, an der Küste. Da hört der Spaß eigentlich auf, da fängt man an, über die Versicherungspolice nachzudenken.
So war es 2023
Dann klickt man sich aber mal durch die Wind-Apps auf dem Handy – Windguru, Windfinder, wie sie alle heißen. Und die? Die zeigen für Sylt eher so Spitzen um die 37 bis vielleicht 44 Knoten. Das ist ordentlich Wind, keine Frage, da pfeift’s ums Reetdach, Bft 9, vielleicht kratzt es an der 10. Aber Orkan? Sieht anders aus. Eher so, dass die Möwen rückwärts fliegen, aber noch nicht gleich in Dänemark landen.
Was also nun? Keiner weiß es genau. Perfektes Futter für die Medien, die schon den „MONSTERSTURM JOSHUA“ ausrufen. Man erwartet ja quasi fliegende Schafe und dass die Nordsee beschließt, mal kurz über den Hindenburgdamm zu schwappen.
Und dann der Name: JOSHUA. Da denkt man unweigerlich an diesen jungen Skispringer, Joshua Sturm. Netter Kerl sicher, hat auch mal Silber bei der Junioren-WM geholt. Respektabel, aber eben nicht ganz oben auf dem Podest. Und nun fragt man sich hier auf der Insel: Macht Sturmtief JOSHUA es seinem Namensvetter nach? Reicht es „nur“ für Silber – also einen kräftigen Sturm, der ordentlich rüttelt, aber keine bleibenden Schäden hinterlässt? Oder schafft dieser JOSHUA den ganz großen Sprung, landet sauber im Orkanbereich und holt sich einen Platz auf dem Podest der stärksten Stürme des Jahres 2025? Gold, sozusagen?
Wir Sylter sind ja Kummer gewohnt. Wir haben schon Stürme erlebt, da hatte JOSHUA noch nicht mal ’nen Namen. Man sichert, was zu sichern ist, kocht ’nen großen Pott Tee (oder was Stärkeres) und lauscht dem Wind. Aber ein bisschen seltsam ist es schon: Da wird ein Hype gemacht wie bei der Vierschanzentournee, und am Ende wissen wir erst morgen früh, ob JOSHUA wirklich Weite oder nur ’ne nasse Bruchlandung hingelegt hat. Bis dahin bleibt uns nur das alte friesische Motto: Kopp hoch, und wenn der Wind zu stark wird, ducken.