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Ausstellung zum Leben NS-Verfolgter läuft noch bis zum 26. Februar

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Ausstellung Husum

»Es ist unsere Pflicht und Verantwortung, die Geschichte nicht zu vergessen, damit ein ‚Nie wieder‘ nicht nur eine leere Phrase bleibt.« Mit diesen Worten wandte sich Landrat Florian Lorenzen am 27. Januar 2024 an die rund 100 Gäste im Husumer Kreishaus. Sie alle waren zur Eröffnung der Ausstellung »Befreit! Und dann? Wege der NS-Verfolgten nach ihrer Befreiung im Frühjahr 1945« gekommen. Sie fiel auf den Tag zum nationalen Gedenken an die Opfer des Nationalsozialismus und begann daher zunächst mit einer Andacht von Pastor Friedemann Magaard.

Millionen Menschen überlebten die Gräueltaten des NS-Regimes nicht. Wer es tat, hatte unermessliches Leid erlitten und suchte nach der Befreiung durch die Alliierten einen Neuanfang. Für Hundertausende Kriegsgefangene, Zwangsarbeiterinnen und -arbeiter, KZ-Häftlinge sowie Gefangene der Gestapo und der Justiz endete der Schmerz damit jedoch nicht. Enteignet, die Familie ermordet, die Heimat zerstört, die Psyche gebrochen: Das Erlebte hatte Spuren hinterlassen und der weitere Weg war voller Herausforderungen.

Wie gingen die Menschen mit der neuen Situation um? Wie organisierten sich die Überlebenden selbst? Und welche Rolle hatten die Alliierten bei ihrem Neuanfang? Diese und viele weitere Fragen beantwortet die Wanderausstellung der Stiftung niedersächsische Gedenkstätten in acht Themeneinheiten. Erarbeitet wurde sie von Studierenden der Leibniz Universität Hannover in Kooperation mit der Gedenkstätte Bergen-Belsen.

»Die Ausstellung rückt einzelne Lebenswege von Befreiten in den Fokus und hilft dabei, die bewegenden Schicksale zu verstehen, die uns als Gesellschaft kaum bekannt sind. Sie leistet damit einen wichtigen Beitrag zur Aufarbeitung der Geschichte der NS-Verfolgten«, hielt Landrat Lorenzen während der Veranstaltung fest.

So bekamen die Gäste auf ihrem Rundgang entlang der Informationstafeln einen Einblick in acht unterschiedliche Porträts – darunter auch das des Holocaust-Überlebenden Salomon Finkelmann. Seine Tochter Daniela Finkelstein, die ein psychosoziales Zentrum für traumatisierte Flüchtlinge leitet, war eigens für die Eröffnung nach Husum gereist. Den Anwesenden berichtete sie eindrucksvoll vom Leben ihres verstorbenen Vaters – von seiner Zeit im Konzentrationslager Auschwitz-Birkenau über den Todesmarsch in Richtung Ravensbrück bis hin zu seinem späteren Leben in Hannover.

Erst im Alter von 82 Jahren begann er als Zeitzeuge von seiner Verfolgung zu berichten. Zuvor hatte er stets dazu geschwiegen. Zum einen, weil er befürchtete, das Erlebte nicht in Worte fassen zu können, und zum anderen, um seine Kinder nicht zu belasten. In ihren Dreißigern erfuhren sie schließlich von seiner Geschichte.

Für die musikalische Untermalung sorgten am Abend der Eröffnung Christine Burkard an der Gitarre sowie Thora Lüttjohann an der Querflöte – beide Lehrerinnen an der Kreismusikschule Nordfriesland.

Interessierte können die Ausstellung noch bis zum 26. Februar 2024 zu den Öffnungszeiten des Kreishauses besuchen – montags bis donnerstags von 8 bis 16 Uhr und freitags von 8 bis 12 Uhr. Eine Besichtigung durch Schulklassen ist innerhalb der Öffnungszeiten ohne Anmeldung möglich.

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