Sylt News
Traditionsunternehmen auf Sylt insolvent – Zum dritten Mal seit 2019
Traditionsunternehmen auf Sylt insolvent. Der Anruf kam am Abend der Abwahl von Nikolas Häckel. Eine alte Jugendfreundin rief an: “Ich bin verzweifelt. Meine Tochter bekommt seit Monaten kein Geld von Leysieffer”. Nach einem einstündigen Gespräch war klar: Da lief in der Osnabrücker Firmenzentrale einiges gewaltig schief. Helfen konnten wir nicht. Auch ein Bericht war zu dieser Zeit undenkbar, denn solche News kann man nur evidenzbasiert bringen.
Traditionsunternehmen auf Sylt insolvent – Wohlklingender Name…
Komplikationen gab es in den letzten Jahren öfter. Binnen fünf Jahren gab es drei Insolvenzen. Irgendwie fand der durchaus wohlklingende Name immer wieder einen Abnehmer. Doch keiner der zur Herstellung der Geschäftsfähigkeit bestimmten Insolvenzverwalter schaffte es, das Schokoladenpralinen-Boot wieder seeklar zu kriegen. Die Gründe für das Scheitern sind vielfältig.
Traditionsunternehmen auf Sylt insolvent – Corona sorgte für das Aus
2019 erwischte es die Firma aus Niedersachsen das erste Mal. Ausgerechnet zum 110. Firmenjubiläum. Gerettet wurde Leysieffer von US-Investor Deel & Winkler, der sich die Mehrheitsanteile kaufte. Doch dann kam Corona. Die ohnehin auf tönernen Füßen stehende Firmenkonstruktion geriet in Schieflage. Daraufhin die zweite Insolvenz und der nächste Investor.
Die Inhaberfamilie der Zeitfracht stand mit dem nötigen Kapital zur Verfügung. Doch auch sie scheiterte an der Unternehmung. Zu verfahren war die Situation, um wirklich in die schwarzen Zahlen zu kommen. Long-Covid zeigte sich hier in einer anderen Form.
Viele Unternehmen sind nach Corona nicht mehr auf die Beine gekommen. Das beste Beispiel ist die Klingenberg GmbH. Nach Corona schaffte es der Mietmöbelgigant nicht mehr, auf die Beine zu kommen. Zudem verstarb der Geschäftsführer Uwe Klingenberg. Insolvenz. Es wird versucht, das Unternehmen am Laufen zu halten. Wie es mit dem Vertriebsbüro am Golfplatz auf Sylt weitergeht, ist nicht bekannt.
Traditionsunternehmen auf Sylt insolvent – Lösungssuche
Auch bei Leysieffer sucht man verzweifelt nach Lösungen. Der erneute Verkauf an die Firma Holstein Schoko UG im Juli war wegweisend. Zwar rückwirkend, aber eher ein Placebo. Denn schaut man hinter die Fassade, so kommt ein prominenter Name zum Vorschein: Dieter Metz, einst Vorstand von RENO und Manager bei McTrek. Während RENO der Insolvenz entfloh, schaffte es McTrek nicht. Nun also Leysieffer, zum Schnäppchenpreis von 1000 Euro. So hoch war die Einlage.
Es erinnert an “Die Glücksritter” und die 1-Dollar-Wette. Dies alles wird auf den Rücken der Angestellten der Sylter Filiale ausgetragen. Denn diese gerieten durch fehlende Lohnzahlungen in die Schuldenfalle. Wurde das erste Gehalt im Juli noch bezahlt, ist seither Ruhe in Sachen Geldfluss. Der Grund für die Schließung? Personalmangel – so die Verlautbarung. Nach den uns vorliegenden Informationen ist der ausschlaggebende Punkt dagegen ein hoher Krankenstand – ausgelöst durch mangelnde Motivation. Wer arbeitet schon gerne, ohne Geld dafür zu bekommen?
Traditionsunternehmen auf Sylt insolvent – Management vergißt Konzessionen
Leysieffer auf Sylt hatte in den vergangenen Jahren mehrfach auf sich aufmerksam gemacht. Da wurde ein Filetstück in der Friedrichstraße gemietet – dieses stand allerdings lange Monate leer, bevor ein neuer Mieter in die Räumlichkeiten zog. Denn bei aller Begeisterung für den schönen Laden gegenüber der Telekom, in den Rituals gezogen ist: Die Nutzungsrechte galten nicht für die Lebensmittelverarbeitung. Ohne Konzession kein Leysieffer.
Mit der Insolvenz droht der Verlust eines weiteren Traditionsbetriebes auf der Insel. Zumindest die Angestellten erhalten nun drei Monate Insolvenzgeld. Auf Sylt einen Job zu finden ist das kleinere Problem. Denn mit dem Wegfall des Arbeitsplatzes dürften auch die Personalwohnungen vakant werden. Aber vielleicht findet sich erneut ein Investor.
Traditionsunternehmen auf Sylt insolvent – News von der Insel auch im Kabel TV