Strandleben
Kitesurferin (28) in Sankt Peter-Ording tödlich verunglückt – Sylt News
Kitesurferin (28) in Sankt Peter-Ording tödlich verunglückt
Kitesurferin (28) in Sankt Peter-Ording tödlich verunglückt – Eine Kitesurferin ist am Sonntag in der Nordsee vor Sankt Peter-Ording tödlich verunglückt. Gegen halb drei am Sonntag erhielt die Kreisleitstelle einen Notruf. In Höhe des Cafés Silbermöwe trieb eine Person im Wasser. Die Kitesurferin wurde geborgen, doch die Hilfe kam zu spät. Sie verstarb im Krankenhaus. Unser Beileid an die Familie der Verstorbenen.
Immer wieder hört man von Unfällen beim Kitesurfen. Prozentual haben diese extrem abgenommen. War das Kitesurfen in den Anfängen noch sehr gefährlich, hat die Industrie nachgebessert und Sicherheitssysteme eingebaut.
Und doch – die faszinierende Mischung aus Geschwindigkeit, Freiheit und Adrenalin birgt eine Menge Gefahren. Hohe Sprünge werden schlecht oder im flachen Wasser gelandet – oder aber der Alptraum jedes Kitesurfers: Das Board geht verloren und Strömung und Windverhältnisse lassen es nicht zu, mit dem Schirm anzulanden. Im Sommer ist letzteres natürlich auch ein Problem, jedoch überschaubar. Im Winter wird es lebensgefährlich.
Unvorsehbare Gefahren
Das kalte Wasser sorgt trotz der Neoprenanzüge für schnelle Auskühlung. Das Schwimmen gegen die Strömung, bei sommerlichen Temperaturen schon eine nicht stemmbare Herausforderung, wird im Winter zur Todesfalle. Denn neben der genannten Auskühlung kommt auch noch die Erschöpfung hinzu.
Wie beim Schwimmen im Meer, ist auch beim Wassersport im Winter darauf zu achten: Niemals alleine auf das Wasser gehen. Denn jede Minute zählt. Und eine zweite Person kann unmittelbar helfen oder die Rettungskräfte alarmieren. Selbst absolute Könner sind nicht gegen Materialbruch gefeit. Beim Windsurfen, Wingsurfen oder Stand-up-Paddeln ist das Board die Rettungsinsel.
Kiteboards bieten sich aufgrund ihrer Größe nicht als Schwimmhilfe an. Das Volumen trägt nicht. Der Verlust des Schirms, mit dem man sich über das Wasser ziehen lassen kann, ist genauso schlimm. Denn dieser kann zur Not auch als kleines Segelboot oder als Rettungsinsel genutzt werden.
Wassersport im Winter?
Wir können es nicht lassen. Die Wellen sind traumhaft schön. Der Ostwind formt den Swell zu einer nicht enden wollenden Perlenkette. Doch Ostwind im Winter bedeutet auch: Eisige Kälte.
Der Sprung ins kalte Wasser ist eigentlich gesund, wenn keine Vorerkrankung besteht. Er kann aber auch für junge, gesunde Menschen übel ausgehen. Schuld daran ist ein Nervenreflex, der dafür sorgt, dass sich die Herzfrequenz binnen der ersten 20 Sekunden absenkt und es sogar zum Herzstillstand kommen kann. Die Lösung wäre ein vorheriges Abkühlen.
Doch der längere Aufenthalt im kalten Nordseewasser birgt Gefahren. Durch die Kälte steigt der Blutdruck an, um die Wärmeabgabe zu verhindern. Das kann zu Herzrhythmusstörungen führen. Hinzu kommt, dass bei kalten Temperaturen der eigene Schwimmstil in ein hektisches Paddeln übergeht, der dann ineffektiv und anstrengender wird. Selbst wer im Sommer schwimmt wie ein Fisch – im Winter ist es schwierig. Wenn die Wassertemperatur unter 15 Grad fällt, wird es schon gefährlich. Unter 10 Grad kritisch.
Und ganz wichtig, überschätze dich nicht selbst. Die Nordsee ist ein offenes Gewässer mit starker Strömung. Grundsätzlich sollte auch ein Self-Floating Life Device dabei sein, wie zum Beispiel der RESTUBE. Diese kleinen Rettungswesten sind nicht allzu teuer, können aber Leben retten. Viele Wassersportler nutzen sie bereits.