Sylt News
Sylt News. Extremes Niedrigwasser. Schiffe fallen trocken. Fährfahrten fallen aus.
Sylt News. Starker Ostwind sorgt für Niedrigwasser auf der Insel.
Das gibt es nur sehr selten. Vor wenigen Tagen hatte der stramme Westwind für die erste Herbststurmflut dieses Jahres gesorgt und nun droht Niedrigwasser den Schiffsverkehr lahmzulegen. Schuld daran ist wiederum der stramme Ostwind. Es wird von einem Minus-Wasserstand von bis zu 2 Metern ausgegangen. Das ist an der Nordseeküste außergewöhnlich. Die Adlerschiffe haben deshalb bereits ihre geplanten Fahrten bis Sonntag ausgesetzt. Auf der Webseite wird erklärt, dass das Zeitfenster für die Durchführung von Fahrten nur noch sehr klein ist und die Schiffe weitgehend in den Häfen auf dem Trockenen liegen werden. Bedingt ist diese durch den Sturm mit Windrichtung aus Ost, der zugleich für die in der Regel gegen Westwind geschützten Häfen, das Manövrieren sehr schwierig macht.
Sylt News – Syltfähre stellt Fährbetrieb ein
Die Syltfähre meldet ebenfalls deutlich Einschränkungen ihrer Fährfahrten.: „Aufgrund von Windstärke, Windrichtung und Wasserstand lassen Fahrten für unserer Schiffe an der nordfriesischen Küste erst wieder ab Sonntag morgen zu“, erklärt die Syltfähre den eingeschränkten Fahrplan. Für Freitag den 20.10.2023 sind nur noch drei Abfahrten in den frühen Morgenstunden geplant. Von Havneby aus geht es nach List um 05:15 Uhr, 06:45 Uhr und 08:30 Uhr. In Richtung Dänemark ab List gehzt es um 06:00 Uhr, 07:30 Uhr und 09:30 Uhr. Danach wird der Fährverkehr, voraussichtlich bis Sonntag komplett eingestellt.
Betroffen sind auch andere Schiffsverbindungen in Nord- und Ostsee, z.B. Verbindungen von Wilhelmshaven nach Helgoland oder Schiffsfahrten auf Rügen oder von und nach Usedom. Allerdings ist in der Ostsee der Grund für die Einstellung der Schifffahrt nicht Niedrigwasser, sondern das Gegenteil. Hochwasser. In die Ostseehäfen drückt der Sturm das Wasser, so wie der Westwind und die Sturmflut beschert hat.
Meer gibt neue Blicke frei
So extremes Niedrigwasser ist sehr selten und kann auch Besonderheiten zu Tage fördern, die sonst nicht zu sehen sind. Das Wasser zieht sich besonders weit und gibt erstaunliche Blicke frei. So tauchte 2016 vor der Hörnumer Odde das Wrack eines Plattbodenschiffes auf, welches vermutlich Anfang des 17 Jahrhunderts dort versunken ist. Wenige Tage später hat die Nordsee das Wrack wieder verschluckt. Und sicher werden in den nächsten Tagen auch einige historische Buhnenreste bestens zu sehen sein.
Im April 2018 hatte eine sogenannte Springtiede ebenfalls ein gewaltiges Niedrigwasser verursacht. Eine Springtiede tritt auf, wenn Vollmond und starker Ostwind zusammentreffen. Dies ist in den nächsten Tagen allerdings nicht zu erwarten, da der nächste Vollmond erst am 28. Oktober stattfinden wird.
Ein Spaziergang mit wachem Auge lohnt sich in den nächsten Tagen aber allemal, gut eingepackt, weil es eben aus dem Osten sehr pustig wird. SYLT1 ist aber auch für Sie unterwegs.