Sylt News
249 Kilometer pro Stunde – Raser auf Sylt im Bahnweg?

Ein Fall, der Fragen aufwirft : Die Meldung, ein Fahrzeug sei mit 249 Kilometern pro Stunde auf dem Bahnweg in Sylt gemessen worden, sorgt für Aufsehen und Irritationen. Gerade auf Sylt, wo in vielen Straßenbereichen – insbesondere in Westerland und den angrenzenden Wohngebieten – strenge Tempolimits von 30 oder 50 km/h gelten, wirkt eine solche Geschwindigkeit vollkommen unrealistisch. Der Bahnweg ist, wie viele Straßen auf der Insel, teils verkehrsberuhigt und für solche Geschwindigkeiten baulich gar nicht ausgelegt. Zudem gibt es auf Sylt zahlreiche Maßnahmen zur Verkehrsberuhigung und Lärmminderung, die hohe Geschwindigkeiten verhindern sollen.
Ein Blick auf die Gegebenheiten vor Ort wirft daher erhebliche Zweifel an der Messung auf. Die Straßenführung, mögliche Engstellen, Kurven und die Nähe zu Wohngebieten machen es praktisch unmöglich, mit einem Pkw oder Motorrad auch nur annähernd solche Werte zu erreichen. Selbst leistungsstarke Fahrzeuge könnten auf dem Bahnweg diese Geschwindigkeit nicht sicher fahren – und das Risiko für andere Verkehrsteilnehmer wäre enorm.
Auch technisch ist eine Fehlmessung nicht auszuschließen. Messgeräte können durch Reflexionen, Störungen oder falsche Handhabung fehlerhafte Werte anzeigen. In der Vergangenheit gab es immer wieder Berichte über Messfehler, etwa durch falsche Ausrichtung des Geräts oder durch die Erfassung mehrerer Fahrzeuge gleichzeitig. Besonders bei extremen Werten empfiehlt sich eine genaue Überprüfung der Messprotokolle und eine technische Nachkontrolle.
Angesichts der Umstände spricht vieles dafür, dass es sich bei der angeblichen 249-km/h-Messung auf dem Bahnweg um einen Fehler handelt – sei es durch ein technisches Problem, eine Verwechslung oder eine fehlerhafte Auswertung. Für Sylt bleibt festzuhalten: Die Insel setzt auf Verkehrsberuhigung und Sicherheit, und derartige Geschwindigkeiten passen weder ins Straßenbild noch zur Verkehrspolitik der Gemeinde.
Falls jemand mit diesem Rekordwert in der Stadt geblitzt wurde, dann ist der Führerschein weg. Für drei Monate. Auch das Bußgeld ist empfindlich hoch. Mit 800 Euro ein teures Vergnügen. Bei solchen Werten dürfte aber auch eine Gerichtsverhandlung folgen.