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Verhaftung in Klanxbüll – Zug mit Notbremse

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Bombendrohung auf Föhr

Es sah schon recht unsportlich aus, wie der mit einer kurzen Leggins bekleidete junge Mann den Bahnsteig herunterkletterte und sich auf den Weg über die Gleise machte. Das wiederum eher gemütlich. So, als wenn es in der Innenstadt über einen Zebrastreifen geht.

Zug von Sylt nach Niebüll mit Notbremsung

In einigen hundert Metern hörte man den Autozug Richtung Niebüll bereits, und das andauernde Hupen der Lokomotive wurde von dem Mittdreißiger mit einer Geste bedacht, die an Ronaldo erinnerte, nachdem er aus Versehen seinen Gegenspieler im freien Flug mit einer Blutgrätsche vom Feld pulverisiert hat. Irgendwie schaffte er es dann auf der anderen Seite auf den Bahnsteig. Der Zug war nicht wie von anderen Portalen Richtung Sylt unterwegs, sondern kam von der Insel.

Verhaftung in Klanxbüll – Polizei lässt sich nicht provozieren

Der ankommende Autozug machte eine Vollbremsung, und der im Führerstand befindliche Lokführer des RCD-Zuges dürfte ein paar graue Haare mehr bekommen haben. Es wurde dann unübersichtlich, scheinbar aber brachte der Fahrdienststellenleiter den Mann erstmal in Sicherheit. Nach 20 Minuten traf die etwas ratlos wirkende Polizei ein und schaute sich erstaunt um. Der abenteuerfreudige Mann war im Büro des Dienstleiters “gesichert” worden und wurde abgeführt, nicht ohne sich lautstark darüber aufzuregen, dass er gefälligst noch aufrauchen will. Sein Rauchverhalten glich dem eines Vorwerkstaubsaugers. Offensichtlich war er stark angeschlagen durch Drogen- oder Alkoholkonsum. In dem Zusammenhang muss man den Polizisten Lob zollen. Sie ließen sich nicht provozieren, sondern blieben ruhig und bestimmend.

Verhaftung in Klanxbüll – Gefährdung des Bahnverkehrs und des eigenen Lebens wird teuer

Auch wenn der Text zur Verhaftung in Klanxbüll ein wenig humoristisch angehaucht ist, hat der Mann für die Gefährdung des Zugverkehrs eine empfindliche Geldstrafe von bis zu 5.000 Euro riskiert. Es droht sogar Gefängnis, wenn der Eisenbahnverkehr akut bedroht wurde. Ob der ankommende Autozug ohnehin in Klanxbüll gehalten oder aber mit hoher Geschwindigkeit den Bahnhof durchquert hätte, dürfte beim Strafmaß eine Rolle spielen. Zwar gilt das Überqueren von Bahnschienen als Ordnungswidrigkeit und wird mit 25 Euro belegt, doch das dürfte in diesem Fall nicht gelten.

Züge legen bei einer Geschwindigkeit von 100 Stundenkilometern in 2,5 Sekunden 100 Meter zurück. Je nach Windrichtung kommen sie fast lautlos angerauscht. Apropos berauschtt. Laut Bundespolizei wurde der Mann in eine Klinik eingeliefert.

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