Sylt News
Sylt wird unbezahlbar… – weit gefehlt

Die aktuelle Diskussion um die Anhebung der Kurtaxe auf Sylt ab 2026 ist bei genauer Betrachtung viel weniger dramatisch, als es mancherorts dargestellt wird. Die Kurtaxe steigt im kommenden Jahr um lediglich 20 Cent pro Tag – von 3,90 Euro auf 4,10 Euro in der Hauptsaison, in der Nebensaison sind es künftig 2,05 Euro statt bisher 1,95 Euro. Für eine Urlaubswoche entspricht das gerade mal einer Mehrbelastung von 1,40 Euro.
Die Gemeinde begründet die Anpassung mit gestiegenen Kosten, vor allem bei Personal und Infrastruktur. Die Einnahmen werden gezielt eingesetzt: Sie ermöglichen die Reinigung der Strände, die Instandhaltung von Promenaden, den Einsatz von Rettungsschwimmern und zahlreiche Veranstaltungen, etwa Open-Air-Konzerte oder das beliebte Sundowner-Format. Die touristische Qualität und Sicherheit, die Gäste auf Sylt genießen, wäre ohne diesen wichtigen Beitrag nicht haltbar.
Wer behauptet, Sylt werde gerade durch die um 20 Cent erhöhte Kurtaxe unbezahlbar, irrt oder argumentiert bewusst mit falschen Zahlen. Im Vergleich zu anderen Nordseeinseln ist Sylt keineswegs Spitzenreiter: Auf den ostfriesischen Inseln Spiekeroog und Wangerooge zahlen Urlauber bereits jetzt Tagessätze zwischen 4,90 Euro und 5,50 Euro. Auch innerhalb von Sylt gibt es Gemeinden wie Kampen oder Hörnum, die fast schon vergleichbare oder gar höhere Abgaben fordern. Die Preissteigerung sorgt also nicht für eine Sonderstellung der Gemeinde Sylt, sondern reiht sich in die Entwicklung vieler touristischer Orte ein, die ebenfalls mit deutlich gestiegenen Kosten kämpfen.
Entscheidend ist: Die Erhöhung der Kurtaxe wird bewusst und nachvollziehbar eingesetzt, um das touristische Angebot und die öffentliche Infrastruktur für alle Gäste auf hohem Niveau zu halten. Sylt bleibt damit attraktiv und erschwinglich – wer Sylt nach dieser Entscheidung für „unbezahlbar“ erklärt, wiederholt ein Klischee, das faktisch längst überholt ist. Auch in den aktuellen Wochennews der Inselmedien wurde betont: Die mediale Aufregung ist überzogen, tatsächlich bleibt Sylt weiterhin im preislichen Rahmen anderer Nordseeinseln – der angebliche Preisschock findet schlicht nicht statt.