Sylt News
Mord, Totschlag und Regelwahnsinn – Das Geschäftsmodell Sylt
Weil wir Sylt lieben
Wir berichten über die Insel, weil wir Sylt lieben. Denn mit der Beliebtheit der Insel ist auch die Anzahl der Medien angewachsen, die die Berichterstattung ausschließlich zur Reichweitensteigerung nutzen. Das Ergebnis: Sensationsschlagzeilen die keine sind. Schlecht recherchierte Berichte – oder beides zugleich..
So titelt “Der Westen” in ihrem -Leitartikel: “Regel Irrsinn auf Sylt”
Spontan denkt man an eine riesige Anzahl unsinniger Vorschriften, die Sylt Politiker erfunden haben, um den Gästen den Urlaubsspaß zu vermiesen. Dass diese im Portal beschriebene Regel nur für Straßenmusiker gilt, geht selbstredend aus der Headline nicht hervor. Auch nicht, dass dieser “Regel-Irsinn” auch in allen anderen Städten gilt.
Verwiesen wird hierbei auf einen Artikel des “Moin”.
Sylt: Regel-Irrsinn! Diese Beschränkungen sind kaum zu fassen
Dort wird die Sylter Verwaltung an den Pranger gestellt. Bemängelt wird, dass Straßenmusikanten auf der Urlaubsinsel nicht in der Mittagszeit auf der Straße musizieren dürfen und alle 30 Minuten den Standort wechseln müssen.
Schaut man in andere Städte, dann sieht es dort nicht anders aus. In Frankfurt darf der Platz zum Beispiel über eine Stunde nicht mehr bespielt werden. Doch was ist der Hintergrumd dieser Art Berichterstattung. Die Recherche ergibt dass DER WESTEN und auch MOIN zur Funke Gruppe gehören, die eigentlich für guten Journalismus einstand. Doch mit der Übernahme von 60% der Media Partisans änderte sich das Bild. Media Parttisans haben mit 43 Onlineportalen 2016 rund 1.1 Millionen Euro Umsatz generiert . Verstöße gegen das Urheberrecht sowie der Vorwurf irreführender Headlines prallten am Unternehmen ab.
Sylt als Quotenbringer
Sylt: Preiswahnsinn auf Luxus-Insel – “Die Welt erkrankt immer mehr”.
So titelt heute (24.08.2023) das Portal Moin. Inhaltlich geht es um die Speise- und Getränkekarte von “Otto von Wurst” in der Friedrichstraße. Der hat eine Flasche Dom Perignon Rosé auf der Karte. Das ist jetzt also der Beweis, daß die “Welt immer mehr erkrankt”? Au Backe. Preiswahnsinn? Eine Flasche Dom Perignon Rosé kostet Online übrigens zwischen rd. 250 € und 350 €. Ist dann ein Restaurantpreis von 550 € Preiswahnsinn?
Aber zugegeben, Preiswahnsinn in Junkersdorf klingt irgendwie nicht so gut. Im Grand Culinas in Köln Junkersdorf kostet die Flasche Dom Perignon Rosé übrigens aktuell 560 €.
Auf Sylt, wo arm und reich herbeigeredet, wo die Diskrepanz zwischen Luxus und Elend irreführenderweise immer wieder auf das Parkett gebracht werden, funktioniert das Geschäftsprinzip mit den Schlagzeilen eben besonders gut. Leider erzielen die Onlineportale mit den “Boulevard Schlagzeilen” einen massiven Zuwachs.
Das wiederum führt dazu, dass nur mit ähnlichen Schlagzeilen noch Aufmerksamkeit erreicht wird. Wir müssen gestehen, auch unser Duktus hat sich in Sachen Headline geändert. Doch im Gegensatz zu vielen Onlineportalen sind die Inhalte recherchiert und selbst geschrieben.
Die Moral der Geschichte? Sylt produziert nicht mehr oder weniger negative Schlagzeilen als andere Urlaubsorte. Ganz im Gegenteil. Das Positive überwiegt. Und wir versuchen dies auch zu vermitteln. Konstruktive Kritik an der Insel Politik oder Ähnlichem ist erlaubt und sogar gewünscht. Nicht erwünscht sind dagegen verleumderische Artikel oder die Hetze, die teilweise stattfindet. Der Versuch einen Keil zwischen uns Einheimische und unseren herzlich willkommenen Gästen zu treiben, misslingt. Denn diese lieben Sylt – genau wie wir.
SYLT1 wird übrigens ab September in der neuen Sendung “SYLT Alert – die etwas andere Presseschau” regelmäßig über die neuesten Schlagzeilen der Kollegen in Print und Online augenzwinkernd berichten.