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Literaturfestival auf Sylt

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Sylt

Zum zweiten Mal laden die Sylter Privathotels am kommenden Wochenende zum Literaturfestival nach Sylt ein. Neben spannenden Neuentdeckungen und interessanten Gesprächen kommen die Besucher bei den Veranstaltungen auch kulinarisch auf ihre Kosten. Hier die verschiedenen Lesungen im Überblick:

Das Literarische Menü

  • Donnerstag, 19. November, 18 Uhr
  • Hotel Budersand, KAI3, Hörnum
  • Alain Claude Sulzer, Jens Rittmeyer

Literatur kann man nicht essen, aber Essen ist oftmals Literatur geworden. Seit jeher haben Autoren Essen und Trinken zum Gegenstand ihrer Texte gemacht; entweder weil sie selber hungrig waren oder weil sie sich an eine gute Mahlzeit erinnerten oder einfach gern gut aßen. Ein einzelner Tisch könnte nicht fassen, was Alain Claude Sulzer in zwei Bänden unter dem Titel „Das literarische Menü“ für den Insel Verlag zusammengestellt hat.Eine appetitanregende Auswahl davon tragen Georg Martin Bode und Elke Heidenreich zwischen den Gängen vor, die Jens Rittmeyer im KAI3 servieren wird.

Hans Zischler: Das Mädchen mit den Orangenpapieren

  • Freitag, 20.November, 11 Uhr
  • Hotel Budersand, Lobby, Hörnum

Es ist eine Geschichte, so zart, schimmernd und fragil wie ein Orangenpapier: Sie handelt von Elsa, einem Mädchen, das es Mitte der 1950er-Jahre mit seinem Vater von Dresden nach Bayern verschlagen hat. Obwohl Elsa erst kurze Zeit in der kleinen Stadt an der Ache ist und sie von vielen wegen ihres Dialekts belächelt wird, hat sie schon Freunde: Asampauli, mit dem sie den Schulweg teilt, der Lehrer Kapuste, der seinen Schülern seltsame Rätsel aufgibt, und die Obsthändlerin, die für Elsa die exotischen Papiere aufbewahrt, in denen die Orangen eingeschlagen sind. Auf die Idee, Orangenpapiere zu sammeln, hat Kapuste Elsa gebracht. Vielleicht, weil er ahnt, dass sie einen Fluchtpunkt benötigt und eine Brücke, mit anderen über die Dinge zu sprechen, die sie tief in sich verschlossen hält. Und tatsächlich, als eine Neue in die Klasse kommt, beginnt für Elsa, langsam und tastend, ein Aufbruch…

Andrea Maria Schenkel: Täuscher

  • Freitag, 20.November 18 Uhr
  • Landhaus Stricker, Tinnum, Moderation und Gespräch: Rainer Moritz

Andrea Maria Schenkel erzählt hochspannend und psychologisch meisterhaft von einem Verbrechen, von Opfern und von Tätern – und von den Mechanismen des Verrats. Ein blutiger Doppelmord erschüttert 1922 ganz Süddeutschland. Der Hauptverdächtige ist der Sohn eines reichen Bürstenfabrikanten und das schwarze Schaf der Familie. Obwohl alle Indizien auf ihn verweisen, leugnet der Angeklagte beharrlich. Ist er ein abgebrühter Mörder oder das Opfer eines Justizirrtums?

Zur Veranstaltung wird ein 3-Gang-Menü serviert.

Doris Dörrie: Diebe und Vampire

  • Sonnabend, 21.November, 11 Uhr
  • Hotel Budersand, Lobby, Hörnum
  • Moderation und Gespräch: Elke Heidenreich

Sie lernen sich in Mexiko am Strand kennen und treffen sich nachher in San Francisco: Alice, eine junge deutsche Studentin, die mit ihrem verheirateten Geliebten dort Urlaub macht, und die dreißig Jahre ältere Amerikanerin, die Alice insgeheim „die Meisterin“ nennt. Denn sie ist alles, was Alice gerne wäre: elegant, selbstbewusst, souverän im Umgang mit Männern. Und vor allem: eine Schriftstellerin. Um der Meisterin aufzufallen, muss sich Alice zunächst etwas einfallen lassen. Eine Geschichte zum Beispiel. Und es funktioniert, allerdings ganz anders, als Alice sich das in ihrer blühenden Phantasie ausgemalt hat.

Geschichten vom Sams

  • Sonnabend, 21.November, 15 Uhr
  • Friesensaal, Keitum
  • Jasmin Wagner und Thomas Heinze lesen Paul Maas Geschichten vom Sams – für Kinder ab fünf Jahren.

Adriana Altaras: Doitscha. Eine jüdische Mutter packt aus

  • Sonnabend, 21. November, 18 Uhr
  • Hotel Rungholt, Kampen, Moderation und Gespräch: Rainer Moritz

David wäre gerne Israeli. Er ist nicht nur hochbegabt, sondern auch hochpubertär und raunzt seinen westfälischen Vater beim Abendessen regelmäßig mit „Ey, Doitscha“ an, was ebenso regelmäßig zum familiären Eklat führt. Deutscher zu sein ist keine einfache Sache, erst recht nicht in einer jüdischen Familie. Mit Aaron, Davids Patenonkel, ist Adriana Altaras seit ihrer Jugend befreundet. Sie wollten damals auswandern nach Israel, das für sie ähnlich verlockend war wie für die Surfer Hawaii. Doch sie blieben und nutzten das schlechte Gewissen der Deutschen, um umsonst Bahn zu fahren oder schulfrei zu bekommen. Als Aaron stirbt, spitzt sich der Generationenkonflikt in der Familie Altaras zu. Ein kluges, faszinierendes und vielstimmiges Porträt jüdisch-deutscher Gegenwart und ein unvergessliches Buch über Familie in all ihren tröstlichen und irrsinnigen Facetten. Zur Lesung wird ein Drei-Gänge-Menü serviert.

Podiumsdiskussion: Dichtung und Wahrheit

  • Sonntag, 22.November, 11 Uhr
  • Hotel Budersand, Lobby, Hörnum

Erfindet ein Autor alles oder erlebt er alles? Oder mischt er Realität und Phantasie? Wie lässt sich dann beides auseinanderhalten? Und kommt jeder, der einem Schriftsteller begegnet, irgendwann in dessen Geschichten vor? Darüber diskutieren mit Elke Heidenreich in der Budersand-Lobby Adriana Altaras, Doris Dörrie, Andrea Maria Schenkel, Alain Claude Sulzer und Hanns Zischler.

 

Quelle: Sylter Rundschau (http://www.shz.de/lokales/sylter-rundschau/bekannte-gesichter-und-gute-buecher-id11203311.html)

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