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Sylt und der Skandal im Pony – Ein Döp ist gleich 1000 Euro

Im Fall “Deutsches Volk gegen BWL – Bodo” ist nun ein Urteil gefallen: 5000 Euro auf Bewährung. Je gegröhltem Döp umgerechnet 1000 Euro ist eine Strafe, die sicherlich weh tut. Die Bewährungsauflage ist das Zahlen von 2.500 Euro (2,5 Döps) an eine gemeinnützige Einrichtung.
Der Skandal um die Pony-Bar auf Sylt hat bundesweit für Aufsehen gesorgt. Im Mittelpunkt stand ein Video, das junge Menschen beim Grölen rassistischer Parolen wie „Ausländer raus“ zeigte. Besonders brisant war, dass einer der Beteiligten dabei eine Geste machte, die an den Hitlergruß erinnerte. Die Empörung war groß, denn Sylt gilt als Insel der Reichen und Schönen, und plötzlich stand sie im Mittelpunkt einer Debatte um Rechtsextremismus.
Juristisch wurde der Fall unterschiedlich bewertet. Gegen drei der Beteiligten wurden die Ermittlungen eingestellt, da die Staatsanwaltschaft keine ausreichenden Beweise für Volksverhetzung sah. Nur einer der Angeklagten musste sich verantworten, weil er durch Gesten verfassungswidrige Symbole verwendete. Das Urteil: 5000 Euro Strafe auf Bewährung, davon 2500 Euro als Auflage an eine gemeinnützige Organisation. Die satirische Umrechnung „Ein Döp ist gleich 1000 Euro“ macht deutlich, wie teuer so ein Fehltritt werden kann.
Für Unverständnis sorgte die Aussage des Staatsanwalts, dass solche Parolen erst dann als Volksverhetzung gelten, wenn sie im Rahmen eines rechten Aufmarsches mit Hitlergruß geäußert werden. Das wirkte auf viele so, als würde mit zweierlei Maß gemessen: Während in anderen Kontexten hart durchgegriffen wird, scheint auf Sylt, wo mit Champagner gefeiert wird, mehr Nachsicht zu herrschen.
Abseits der juristischen Konsequenzen hatten die Beteiligten auch mit sozialen Folgen zu kämpfen. Einige verloren ihren Job oder wurden von ihrem Umfeld gemieden. Für viele auf Sylt ist das Thema damit erledigt, denn die öffentliche Aufmerksamkeit war enorm und hat ihre Wirkung nicht verfehlt.
Dass Sylt für ganz andere Werte steht, sieht man an der Veranstaltung von Jan Scharfe, der die Rockband “Fury in the Slaughterhouse” auf die Insel holte. Zusammen mit der Band, dem Künstler Sven Liesy, sammelte er Spenden für den Sylter Verein Meer Leben e.V., der sich um krebskranke Kinder kümmert.
Eines ist sicher: Sylt bleibt im Rampenlicht, und wer sich daneben benimmt, muss mit Konsequenzen rechnen – nicht nur vor Gericht, sondern auch im echten Leben. Trotzdem wird das nächste Pfingstwochenende kommen, und die Frage, wie man mit solchen Vorfällen umgeht, bleibt aktuell.