Unwetterwarnung auf Sylt, Sommerstürme und die Schönheit der Insel – Es gibt ein Lied der Düsseldorfer Punkrockband “Die Toten Hosen” – Es heißt, “Das Wort zum Sonntag”. Der Refrain “Früher, hör mir auf mit früher… ich kann es nicht mehr hören” beschreibt die ewige Müdigkeit der jungen Generation über das Klagen der Älteren. Genauer betrachtet ist das eine ewig währende Diskussion zwischen Alt und Jung. Doch es ist wie es ist!

Unwetterwarnung auf Sylt – Früher…

Früher, es muß in den 70er Jahren gewesen sein, da war es zwar nicht besser – es war anders. Wenn auf Sylt ein Sturm aufkam – und es gab genauso viele oder wenige Stürme wie heute – dann gingen wir Kinder an das Wasser. Wir stellten uns auf die Düne und spielten mit dem Wind Flugzeug. Arme ausbreiten und dann den Wind spüren.

Oder der Weg trieb uns zur Musikmuschel. Die Wellen prallten an die Mauer der Strandbegrenzung und ließen die Gischt fünf, sechs Meter hoch peitschen.

Wer nicht schnell genug war, der bekam nicht nur eine komplette Dusche, sondern zuhause von Muttern auch gleich noch die Ohren langgezogen, denn in den Winterstürmen war der Rückweg wie durch einen Wald voller Eiskristalle zu laufen. Nach der üblichen Schelte folgte dann aber ein Kakao und das Einmummeln auf dem Sofa.

Im Fernsehen (es gab drei Sender plus dänisches Fernsehen) lief Bonanza. Die Welt war gut.

Unwetterwarnung auf Sylt – heute…

Heute werden Vorhersagen von 30-40 Knoten zum Supersturm hochgejubelt.

Unwetterwarunung auf Sylt wirdt über jegliches nur mögliche Medium ausgesprochen. Gewarnt wird vor starken Windböen, die alles zertrümmern und die Städte der Insel zerstören. Beim Betreten der Küstengebiete sinkt die Überlebenschance extrem.

Kinder werden in den Keller in Sicherheit gebracht. Ob hier nun die Angst eine Rolle spielt oder es einfach sicherer für die immer präsenten Handys ist – das weiß so recht keiner.

Die älteren Sylter sind entspannt. Man ist die garstige Natur gewohnt. Es ist halt ein büschen Wind da draußen. Zeit mal nach dem Meer zu schauen. Die Schönheit, speziell im Sommer, ist atemberaubend. Die Sonne scheint ab und an durch die grauen Wolken und lässt das Meer in seiner ganzen Pracht erscheinen.

Es fehlen nur noch schwedische Dreimaster, die sich mit den Dänen eine Seeschlacht liefern. Ein Panorma dass so unglaublich ist, dass man es festhalten muß. Wenn nur nicht der Wind wäre. Denn der läßt eine ruhige Aufnahme mit dem Handy nicht zu.

Gefahr? Nein, nicht wirklich. Denn ein Blick in Windfinder verrät, dass in den Abendstunden ab 20 Uhr 30 Knoten aufkommen und eventuell Böen mit 48 Knoten dabei sind. Da liegen die meisten schon vor dem Fernseher oder sitzen im Restaurant.

Tatsächliche Gefahren bei Unwetterwarnung auf Sylt

Die Gefahr droht dort, wo man es kaum erwartet. Ein Spaziergang im unteren Bereich des Hotel Monbijou kann durchaus unangenehm werden. Denn dort befindet sich ein Treppenaufgang. Dieser wirkt wie eine Windschleuse. Der Wind drückt durch den Durchgang und ist an diesem Platz seit jeher gefährlich.

Unwetterwarnung auf Sylt

. Speziell kleinere Hunde haben eine große Chance, einen Platz im Guinessbuch zu ergattern. Denn geraten diese in den Durchgang, dann erinnert das Szenario an bekannte Science Fiction Filme, in denen einer der Darsteller durch ein Loch im Raumschiff in den Weltraum gezogen wird. Auch die Friedrichstraße im oberen Bereich kann schon mal grenzwertig sein.

Als Ferienjob habe ich einmal in einem Imbiss dort oben gegenüber vom Miramar gearbeitet. Mein Chef sagte zu mir, ich solle einen Teller Erbsensuppe zum Nachbargeschäft bringen. Beim Nachbarn angekommen, war der Teller leer und die Suppe war wohl bei HB Jensen am Schaufenster gelandet.

Insbesondere für Senioren ist der Bereich oberer Friedrichstraße kein guter Platz. Auch hier fühlt es sich an, wie in einem Windkanal zu stehen. Die Winde sind im Bereich der Querstraßen besonders tückisch. Also, Sinne einschalten und beobachten.

Starke Strömungen in der Nordsee

Und was das Wasser betrifft. Bei Unwetterwarnung auf Sylt: Abstand halten. Es mag mit seinen 18 Grad locken und die Wellen sehen nach mächtig Spaß aus. Aber die Unter- und seitlichen Strömungen sind kein Spaß. Die roten Flaggen an den Rettungsschwimmertürmen sind KEINE Dekoration.

Unser Tip: Macht es wie früher. Stellt Euch auf den Strandübergängen (nicht auf die Dünen) in den Wind und breitet die Arme aus. Schließt die Augen und genießt den Flug. Zuhause wartet der warme Kakao. Wir haben heute Abend Fußballtraining….