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Tödlicher Badeunfall in Wenningstedt – Gemeinde reagiert
Tödlicher Badeunfall in Wenningstedt – Gemeinde reagiert
Nach dem Badeunglück des 85jährigen Frühschwimmers reagiert die Gemeinde Wenningstedt. Der Urlauber war in der am frühen Morgen vom Vortag noch aufgewühlten Nordsee schwimmen gegangen. Mit tödlichen Ausgang. Obwohl gleichmässiger Wellengang und relative Windstille vorherrschten, war die Strömung im erweiterten Uferbereich der Nordsee erheblich. (unser Videobericht)
Die Gemeinde Wenningstedt hat sich aufgrund des Vorfalls dazu entschlossen, prophylaktische Maßnahmen zu ergreifen, um ähnliche Szenarien zu verhindern. Zunächst werden die verschiedenen Probleme analysiert:
Zum einen sind es die Schnittstellen der Strandabstriche zwischen den einzelnen Gemeinden der Insel. Dort ist die Rettungsschwimmerdichte erwartungsgemäß niedriger als an den Hauptstränden. Ein Grund ist natürlich, dass diese Strände in der Vergangenheit weniger frequentiert wurden. Dies hat sich in den letzten Jahren massiv verändert. Eine Diskussion zwischen den jeweiligen Entscheidern wird hier sicherlich Veränderungen hervorbringen.
Tödlicher Badeunfall in Wenningstedt – Professionelle Rettungsschwimmer
Die Sylter Rettungsschwimmer sind im Gegensatz zu den Kollegen an der Ostsee hauptberuflich tätig. Die Retter müssen diverse Tests bestehen, bevor sie die einzelnen Rettungstürme besetzen. Der Grund sind Unterströmungen, hohe Wellen und eine sich permanent verändernde Küstenlinie. Die Türme sind entsprechend den üblichen Badezeiten besetzt. Früh- oder Spätschichten sind zwar grundsätzlich möglich, den Strand jedoch 24 Stunden zu besetzen, dies dürfte kaum möglich sein. Und doch denkt die Gemeinde Wenningstedt eine Art “Frühschwimmer-Badestrand” nach. Denn für viele Sylturlauber ist das Bad am Morgen eine gerne durchgeführte Tradition. Aus Unwissenheit begeben sich jedoch Menschen hier immer wieder in lebensbedrohliche Situationen. Rettungsschwimmer sind dann meist nicht vor Ort.
Die Nordsee ist per se nicht gefährlich. Es gibt keine “gefährlichen” Tiere oder Flutwellen. Doch die Strömungen und Sandbänken bergen sicherlich Gefahrenpotential. Auch hier möchten die Entscheider eingreifen. Die Informationen zu aufkommenden Treckern oder sonstigen Gefahren sollen in den Vordergrund gerückt werden. Denn es ist wichtig zu verstehen was genau in der Nordsee passiert und warum an dem einen oder anderen Tag davon abgeraten wird, alleine ins Wasser zu gehen. So hätte vielleicht auch ein Tödlicher Badeunfall in Wenningstedt verhindert werden können.
Die Bitte, nur an bewachten Badestränden zu baden, geben wir gerne weiter.