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Sylt News. Schutzstation Wattenmeer schlägt Alarm
Station in Hörnum ist ohne den BFD gefährdet. Sylt News.
Die Schutzstation Wattenmeer in Hörnum ist akut gefährdet. Sie ist ganzjährig durch sechs Kräfte im Bundesfreiwilligendienst (BFD) und im Freiwilligen Ökologischen Jahr (FÖJ) besetzt. Während der Saison werden sie zusätzlich von Mitarbeiter:innen im Halbjahres-Bundesfreiwilligendienst und von Praktikant:innen unterstützt. Untergebracht werden sie Sie alle im Kuno-Ehlfeldt-Haus sowie dem ehemaligen Pfarrhaus.
Sylt News. Viel Arbeit in der Arche Wattenmeer. Wie soll das ohne BDF gehen?
Täglich bieten die Freiwilligen unter der Führung von Denis Scharper Führungen an oder halten Vorträge. Darüber hinaus sind sie aktiv im klassischen Artenschutz auf kleinen Flächen tätig und sorgen langfristigen für den Erhalt des gesamten Wattenmeers in Zeiten von Klimawandel und Meeresspiegelanstieg. In der Arche Wattenmeer gibt es, vor allem in der Hauptsaison, auch täglich eine Menge zu tun. Ohne die Kräfte des Bundesfreiwilligendienst (BDF) sind die vielfältigen Aufgaben nicht zu bewältigen.
Aber was passiert, wenn die Mittel für den Bundesfreiwilligendienst stark reduziert werden? Laut den jüngsten Plänen der Bundesregierung sollen die bisherigen Mittel von 327,9 Millionen Euro um fast ein Viertel auf 250 Millionen im Haushalt 2024 reduziert werden. Die Schutzstation Wattenmeer schlägt deshalb Alarm. Sie befürchtet, daß eine Reduzierung der BFD-Stellen zwangsläufig zu erheblichen Einschnitten in der Schutzgebietsbetreuung und der Umweltbildung führen würde. Johann Waller, Vorsitzender der Schutzstation Wattenmeer: “Für weit über 100.000 Kinder jährlich ist die Wattwanderung zentrales Element ihrer Klassenfahrten an die Küste und oft zugleich der erste Kontakt mit echter Wildnis. Ohne die engagierte Arbeit unserer Freiwilligen wäre dies nicht möglich.”
Im Nationalpark Schleswig-Holsteinisches Wattenmeer sind jährlich weit über 100 Freiwillige im Freiwilligen Ökologischen Jahr oder im BFD tätig.
Sylt News: Offener Brief an Bundesminister Robert Habeck
Mit Ihrer Sorgen haben sich die Verantwortlichen der Schutzstation Wattenmeer nun an Bundestagsabgeordnete gewandt. Hier der Brief an Wirtschaftsminister Robert Habeck im Wortlaut:
Sehr geehrter Herr Bundesminister Dr. Habeck,
mit Erschrecken haben wir die Pläne der Bundesregierung zur Kenntnis genommen, die Mittel für den Bundesfreiwilligendienst (BFD) und die anderen Freiwilligendienste im Haushalt 2024 von bislang 327,9 Mio. € um knapp ein Viertel auf 250 Mio. € zu kürzen. Im Nationalpark Schleswig-Holsteinisches Wattenmeer leisten zurzeit jährlich etwa 100 Freiwillige ihre Dienste im Freiwilligen Ökologischen Jahr (FÖJ) oder im BFD. Die meisten sind jeweils 12 oder 13 Monate tätig. Hinzu kommen weitere 35 BFD-Kräfte im Sommerhalbjahr. Zu ihren Aufgaben im Rahmen der Schutzgebietsbetreuung gehört die praktische Umsetzung von Gebietskennzeichnungen im Gelände, um sensible Zonen vor unnötigen Störungen zu schützen. Regelmäßige Kontrollgänge dienen der Gefahrenerkennung. Die Freiwilligen erfassen den größten Teil der Daten der ganzjährig stattfindenden Zugvogelzählungen sowie der jährlichen Brutvogelkartierung im Nationalpark, die das Land im Rahmen seiner Berichtspflichten gegenüber der EU durchführt. Zugleich spielen die Freiwilligen eine zentrale Rolle in der Umweltbildung an der Westküste, speziell auch im Nationalpark, in dem diese gesetzlich vorgeschrieben ist. – 2 – Johann Waller Vorsitzender Schutzstation Wattenmeer e. V. Hafenstr. 3, 25813 Husum Telefon (04841) 66 85 30 Fax (04841) 66 85 39 info@schutzstation-wattenmeer.de www.schutzstation-wattenmeer.de 24.10.2023 Weit vor Rangern und privaten Anbietern übernehmen die Freiwilligen der verschiedenen Organisationen etwa zwei Drittel der Gästekontakte bei Veranstaltungen mit Bezug zum Nationalpark. Touristiker vieler Orte sind froh, wenn sie ihre Gäste auch in der Nebensaison oder im Winter auf die Naturerlebnis-Angebote mit den engagierten jungen Leuten verweisen können. Für weit über 100.000 Kinder jährlich ist die Wattwanderung zentrales Element ihrer Klassenfahrten an die Küste und oft zugleich der erste Kontakt mit echter Wildnis. Sollten die Haushaltsmittel im kommenden Jahr tatsächlich wie genannt gekürzt werden (und dem Vernehmen nach 2025 in einem weiteren Schritt), wird zwangsläufig die Zahl der Freiwilligenstellen sinken müssen. Im Nationalpark Wattenmeer hätte dies spürbare Auswirkungen auf die genannten Aufgaben in der Schutzgebietsbetreuung und der Umweltbildung. Wir bitten Sie daher, sich im Interesse des Landes zwischen den Meeren im Bundestag für den Erhalt der Haushaltsmittel für die Freiwilligendienste im bisherigen Rahmen einzusetzen.