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Kreis Nordfriesland baut Pflegestützpunkt aus – Neue Mitarbeiterinnen, neue Sprechstunden.

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Neue Mitarbeiterinnen, neue Sprechstunden – der Pflegestützpunkt des Kreises Nordfriesland hat sein Angebot in den letzten Monaten kräftig ausgebaut. „Wir beraten in allen Fragen rund um die Pflege, und zwar vollkommen anbieterneutral. Neben unseren regelmäßigen Sprechstunden bieten wir auch Hausbesuche an“, erläutert Martina Jannsen. Sie, Ramona Frese-Bruhn, Ulrike Petersen und Regina Reinert bilden das Team des im Gesundheitsamt des Kreises angesiedelten Pflegestützpunktes.

Geschätzt zwei Drittel aller Pflegebedürftigen in Nordfriesland werden von Familienangehörigen versorgt. „In der schwierigen Zeit, in der sich eine Pflegebedürftigkeit abzuzeichnen beginnt, ist der Beratungsbedarf riesengroß“, berichtet Regina Reinert. Seit der Gründung des Pflegestützpunktes im Jahr 2010 haben sie und ihre Kolleginnen beziehungsweise Vorgängerinnen rund 35.400 Menschen in problematischen Situationen geholfen. Allein im letzten Jahr berieten sie 3.114 Hilfesuchende, davon 2.141 per Telefon, 804 im Rahmen von Hausbesuchen und 169 in offenen Sprechstunden.

Ein deutliches Anzeichen für die hohe Notwendigkeit ist für die vier Frauen das ihrem Empfinden nach immer stärkere Interesse an einer Bundesförderung für die sogenannte Familienpflegezeit: Der Bund bietet Interessierten, je nach Situation, verschiedene Arten der Unterstützung an. Sie dienen zur Sicherung der Lebenshaltungskosten, während Angehörige gepflegt werden.

„Angesichts des Fachkräftemangels und einer im Durchschnitt immer älteren Bevölkerung stellt es für unsere Gesellschaft eine große Herausforderung dar, die Pflege in Zukunft sicherzustellen. Die Kreisverwaltung arbeitet gemeinsam mit vielen Partnern an diversen Schnittstellen auf dieses Ziel hin. Unser sehr aktiver Pflegestützpunkt nimmt durch seine unabhängige Beratung zunehmend eine unverzichtbare Rolle für viele Familien ein“, stellt Landrat Florian Lorenzen fest.

Fragen, mit denen die Fachfrauen des Pflegestützpunktes regelmäßig konfrontiert werden, betreffen Leistungen der Pflegeversicherung, die Finanzierung von Pflege und die Versorgung mit Hilfsmitteln aller Art. „Natürlich bieten wir ebenso Unterstützung beim Beantragen von Leistungen an. Manche Formulare sind nicht ganz einfach auszufüllen. Auch dabei helfen wir oft und gern“, sagt Martina Jannsen.

Neben Hilfen im Einzelfall organisiert der Pflegestützpunkt im gesamten Kreisgebiet kostenlose Kurse zum Umgang mit Demenz für Angehörige und Betroffene. Vermittelt werden unter anderem Informationen zum Krankheitsbild Demenz sowie Hilfestellungen zum Umgang mit erkrankten Personen. Auch ein Erfahrungsaustausch gehört dazu.

Großen Zuspruches erfreuen sich auch die Seminare für Nachbarschaftshelfer: Allen Menschen mit einer Demenzerkrankung oder einer Pflegestufe steht die Möglichkeit offen, neben ambulanten Pflegediensten auch ehrenamtliche Helfer etwa für die Betreuung zuhause oder die sinnvolle Beschäftigung der Erkrankten einzusetzen. Die Kosten übernimmt die Pflegeversicherung: 125 Euro im Monat stehen den Versicherten zu, um ihren Helfern eine Aufwandsentschädigung bezahlen zu können.

„Die Teilnehmer dieser Kurse fühlen sich sicherer im Umgang mit Betroffenen. Sie können die Angehörigen von Pflegebedürftigen stundenweise erheblich entlasten. Es gibt einen immensen Bedarf an diesen niedrigschwelligen Hilfen“, weiß Regina Reinert. Die nächsten Kurse beginnen am 12. Juli in Niebüll und am 5. November in Tönning.

Finanziert wird der Pflegestützpunkt von den Pflege- und Krankenkassen, dem Kreis Nordfriesland und dem Sozialministerium des Landes Schleswig-Holstein.

Die regelmäßigen Termine des Pflegestützpunktes:

 

Offene Sprechstunden:

  • Bredstedt: jeder erste Montag im Monat, 10 bis 11 Uhr, im Tondern-Treff, Osterstraße 28
  • Niebüll: jeder erste Dienstag im Monat, 14 bis 15 Uhr, im Gesundheitsamt, Marktstraße 12a (hinter dem Amtsgebäude)
  • Tönning: jeder zweite Dienstag im Monat, 10 bis 12 Uhr, in den Räumen des Treffpunkts der AWO Schleswig-Holstein, Neustraße 20
  • Westerland: jeder erste Mittwoch im Monat, 10 bis 11 Uhr, im Gemeindezentrum, Kirchenweg 37
  • Husum: donnerstags, 8:30 bis 12 Uhr, im Gesundheitsamt, Damm 8

Eine Anmeldung unter Tel. 04841 67 710 ist jeweils gewünscht.

Demenz-Café:

An jedem ersten Donnerstag im Monat um 15 Uhr öffnet im Bredstedter Tondern-Treff das „Café Hartlik“ zum Thema Demenz. Der Nachmittag ist ein Angebot für Angehörige, gern zusammen mit dem erkrankten Familienmitglied, zum Austausch, zur Information oder um bei Kaffee und Kuchen einfach einen schönen Nachmittag im Tondern-Treff zu verbringen. Anmeldung unter Tel. 04671 943 26 96.

Die nächsten Kurse zum Umgang mit Demenz:

  • ab dem 6. September, 19 Uhr, in der AWO-Begegnungsstätte, Am Bahnhof 20, Mildstedt
  • ab dem 7. Oktober, 19 Uhr, in der AWO-Begegnungsstätte, Linge 3, Wyk auf Föhr

Nähere Informationen, auch zu den Sprechstunden, gibt es unter www.nordfriesland.de/pflegestützpunkt. Für Fragen steht Regina Reinert unter Tel. 04841 67 723 gern zur Verfügung.

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