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Friedrichshain Westerland – Oasen der Ruhe 2024

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Friedrichshain Westerland

Friedrichshain Westerland – Willkommen bei Teil 2 von Sylt – Quiet Places. Sylt verbindet man mit vielem: der Ruhe der Braderuper Heide, stillen Stunden am Morsumer Kliff oder lauten Sommerabenden bei Ostwind am Weststrand.

Einen Wald erwartet man nicht unbedingt. Genauer betrachtet gibt es jedoch einige Waldstücke auf Sylt. Das wohl größte ist der Friedrichshain. 1865 von dem Sylter Friedrich Melfsen angelegt, der das Gebiet aufforstete. Der Legende nach benannte Melfsen den Wald nach dem preußischen König Friedrich II. Ob dies so war, könnte nur der Namensgeber Friedrich bezeugen.

Friedrichshain Westerland – Spielplatz und Naturkundemuseum

In den folgenden Jahrzehnten entwickelte sich der Friedrichshain zu einem Platz, an dem man gerne spazieren ging. Dies hat sich bis heute nicht verändert. Generationen von Sylter Schülern lernten hier die heimische Tier- und Pflanzenwelt kennen. Für uns war es ein riesengroßer Abenteuerspielplatz. Wir waren Indianer, Cowboys, Ritter oder Soldaten. Wir bauten Baumhäuser und entdeckten Tiere. Eichhörnchen gab es noch und nöcher, und viele von ihnen waren zahm und holten sich ihre Nuss ab.

Friedrichshain Westerland -Cafe Waldidyll

In der Mitte des Waldes findet sich ein kleiner Lost Place: das Cafe Waldidyll. 50 Jahre lang wurde hier Kaffee und Kuchen zelebriert, bevor die Pacht des Lokals nicht verlängert wurde. Seitdem herrscht hier Ruhe und die Natur erobert das Grundstück. Irgendwann soll hier eine neue Lokalität entstehen. Das Haus wird aber kaum noch zu retten sein.

Friedrichshain Westerland – Kriegsgräberstätte

Ein Stück weiter grenzt der Friedrichshain an einen Soldatenfriedhof, auch Ehrenfriedhof genannt[4]. Hier liegen die Gedenksteine von Menschen, die dem Größenwahn Adolf Hitlers zum Opfer gefallen sind. Matrosen, aber auch Soldaten, die in Russland gefallen sind. Auch vieler unbekannter Toten wird hier gedacht. Die Grabsteine künden von 19- oder 20-Jährigen, die für eine wirre Politik gestorben sind. Auch Franz Quapil, Friedrich Rainer, Paul Fromme und Christoph Kreusler liegen hier begraben. Sie wurden in den letzten Tagen des 2. Weltkrieges in den Westerländer Dünen erschossen.

Friedrichshain Westerland – Enten füttern

Und dann ist da ja noch der Weiher im Nordwesten des Waldes. Enten füttern ist hier für viele Rentner Tagesprogramm. In den 1970er Jahren wurde dort eine geräumige Waldhütte errichtet, die für Veranstaltungen und als Treffpunkt genutzt wurde. Bänke und Tische rund um den Weiher luden zum Picknicken und Verweilen ein. In den letzten Jahren führten jedoch die intensive Nutzung und mangelnde Pflege zu einem schlechten Zustand des Weihers und der Infrastruktur. Man beschloss daher 2018 eine grundlegende Sanierung.

Der Weiher wurde entschlammt und neu gestaltet. Die Zukunft der Waldhütte ist noch ungewiss, da zunächst ein neues Nutzungskonzept erarbeitet werden soll. Ziel ist es, den Friedrichshain als Naturerlebnisraum und grüne Oase inmitten Westerlands für Einheimische und Gäste zu erhalten und aufzuwerten.

Friedrichshain Westerland – Seele baumeln lassen

Der Blick auf die Bäume macht melancholisch. Viele der Bäume kenne ich noch aus meiner Kindheit. Einige haben es nicht geschafft, die Stürme haben die alten Stämme abgeknickt. Aber auch neue Bäume bahnen sich ihren Weg in Richtung Sonnenlicht.

Und irgendwie scheint es so, als ob hier jemand versucht hat, den hohen Wohnungsmieten zu entgehen. Sogar mit kleiner Küche. Komfortabel.

Friedrichshain Westerland

So blickt der Friedrichshain auf eine über 150-jährige Geschichte zurück, die eng mit der Entwicklung Westerlands als Seebad und Hauptort Sylts verbunden ist. Als Naherholungsgebiet und Begegnungsort hat er einen festen Platz im Leben der Insulaner

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