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Sylt News: Er war doch so nett? Monopoly spielen mit dem Killer

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Mafia Sylt

In Italien überschlägt sich die Berichterstattung. Der gesuchte Mafiakiller Valerio Salvatore Crivello ist endlich verhaftet worden. Ein Tip aus Italien sorgte für den Zugriff der Zielfahnder. Crivellos Textnachrichten in die Heimat wurden mitgelesen und schon bald reisten die speziell ausgebildeten Polizisten mit der Autofähre an.

Sylt News: Ein netter Kerl?

Valerio Salvatore Crivello hatte sich in der Zeit auf Sylt viele Freunde gemacht. Ein netter zuvorkommender Mensch. Mit einem Mord hätte man ihn nicht in Verbindung gebracht. Gespräche mit Freunden und Bekannten zeigen ein anderes Bild.

“Wenn ich Rückenschmerzen hatte, dann lud er mich ein und massierte mich kostenlos”

Sein Deutsch war ok, wenn auch mit einem harten italienischen Akzent.

“Abends haben wir zusammen Monopoly gespielt und es war immer lustig.”

Ob er Schutzgeld genommen hatte, damit er die Schlossallee kaufen konnte?

Auf einem Parkplatz hatte Crivello am 27. Mai 2003, im Alter von 24 Jahren einen Menschen getötet. Der damalig  50jährige Bauunternehmer Pietro Serpa soll Verbindungen in die Unterwelt gehabt haben. Ein Mord im Millieu?

Lebenslauf gefälscht

Auf der Webseite des Hotels beschrieb er sein Leben und warum er den Job als Masseur/Fitnesstrainer angenommen hatte. Liest man sich den Lebenslauf von Crivello durch, dann tauchen Unregelmässigkeiten auf. Er bastelte seinen Lebenslauf komplett um.

Dabei machte er sich wesentlich jünger. Mit 41 Jahren betrat der Italiener im Jahre 2020 die Insel. Laut seinen Angaben war er da erst 34 Jahre alt.

Demnach wäre er im Mai 2003 zum Zeitpunkt des Mordes 17 Jahre alt gewesen und statt Schießen stand Latein auf dem Stundenplan.

Bekannt ist, dass er eine Lehre als Metzger gemacht hat.

Seine Lehre als Metzger veränderte er in ein wenig erfolgreiches Biologiestudium. Mit 22 will Crivello dies abgebrochen haben und dann beinahe fünf Jahre in der italienischen Armee gedient haben. Zum Schluss als Ausbilder im Nahkampf.

Der Kassierer flüchtet aus Italien

Zwanzig  Boxkämpfe will er  bestritten haben. Die Eltern, die er das letzte Mal mit Fußfesseln am Bein 2020 sah, wurden 2021 aus seiner Vita gelöscht. Ob dies auch gelogen ist, können wir nicht verifizieren. Auch ob er wirklich ein Fitnesstudio aufgebaut hat, dass er wegen Corona schließen musste, ist nicht nachweisbar – eher aber unwahrscheinlich, saß er doch in Untersuchungshaft und war zu diesem Zeitpunkt schon auf der Flucht. Festgenommen wurde er vor 2020. Da arbeitet er als Kassierer und nicht als Masseur.

Das Leben auf Sylt

Auf der Insel hatte er zunächst als Aushilfe in einem Restaurant gearbeitet, dann als Rettungsschwimmer gejobbt. Alessio, wie er sich nannte, fühlte sich wohl auf der Insel.

Seine Zeit auf Sylt, das er laut Eigendarstellung mit dem Fahrrad aus der Schweiz erreichte, beschreibt er auf der Webseite des Unternehmens. Dabei benutzt er die üblichen Schlagwörter wie …im Meer schwimmen, Spaziergänge, Fahrrad fahren, kochen….

Marketing-Duktus für einen Killer…

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